Hier entsteht nach und nach eine Seite mit Reiseberichten über unsere Kreuzfahrten, in denen viele Tipps beinhaltet sind, wie Landausflüge selbst organisiert werden können.

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In der Spalte rechts des eigentlichen Blog unter der Rubrik "Block-Archiv" sind die Links zu den einzelnen Tagen zu finden. Einfach auf das Dreieck vor der Jahreszahl klicken und es öffnen sich die Monate, weiter auf das Dreieck vor dem Monat klicken und es öffnen sich die einzelnen Tage. Für jeden Kreuzfahrttag gibt es einen eigenen Bericht!

Sonntag, 11. September 2011


Kreuzfahrt Splendour of the Seas, 12. Mai 2012 bis 19. Mai 2012  (Buchung und Planung)

Und schon wieder haben wir zugeschlagen, es ging einfach nicht anders. Nachdem Anja vor unserer Kreuzfahrt mit der Navigator of the Seas so lange auf ihre Eltern eingeredet hatte, dass sie doch auch einmal eine Kreuzfahrt mitmachen sollen, hatten diese sich breitschlagen lassen und stimmten zu, unter der Voraussetzung, dass sie billig sei und es musste eine Innenkabine sein, da Anjas Mutter Höhenangst hat und so nicht aus einem Fenster aufs Meer sehen will.

Im Forum shipedia.eu las ich dann von einem Angebot, dass ein bekanntes Kreuzfahrt-Online-Reisebüro im Angebot hatte. 7 Nächte östliches Mittelmeer für 284,- € die Innenkabine. Der Hammer war, dass nicht irgendeine Noname-Reederei die Fahrt durchführte sondern Royal Caribbean mit ihrer Splendour of the Seas. Das ganze Angebot war für die Fahrt vom 05.05.12. Das durfte doch nicht wahr sein. Was tun? Als erstes mussten wir Anjas Eltern jetzt endgültig überzeugen, ihre erste Kreuzfahrt zu machen. Anjas Mama war schnell überzeugt, nur Papa machte ein paar Probleme. Aber auch er ist Gentleman und kann seiner Frau keine Wünsche ausschlagen. Das war geklärt, was machen wir? Die Außenkabine die wir normalerweise buchen war zwar für den Monat Mai auch nicht außergewöhnlich teuer, aber kein echtes Schnäppchen, auf deren Jagd wir ja immer sind. Die Tatsache, dass ihre Eltern mitfahren und die Hoffnung, dass uns Royal Caribbean als Crown & Anchor Mitglieder vielleicht ein Kabinenupgrade zukommen lässt, veranlasste Anja zu ihrer mutigen Entscheidung, dass wir auch eine Innenkabine buchen. Das war nun alles geklärt, doch am liebsten hätten wir natürlich wieder bei unserem Freund Hacky gebucht. Leider konnte er diesen Preis in keinster Weise halten, offensichtlich war vom Anbieter ein größeres Kabinenkontingent bei RCCL geordert worden, dass solche Preise möglich waren. Schade, dann mussten wir halt wohl oder übel woanders buchen.

Eine Anfrage für die Fahrt am 05.05.12 beim anbietenden Reisebüro ergab, dass für diese Reise keine Innenkabine mehr zu diesem Preis gebucht werden konnte, schade, aber so schnell geben wir natürlich nicht auf. Nun wurden die einschlägigen Internetseiten, insbesondere auf die angebotenen Fahrten mit der Splendour of the Seas intensivst beobachtet. Am 02.06.11 (Vatertag) war es dann soweit, gleich zwei Internetreisebüros boten die selbe Fahrt der Splendour otS, zwar nun für die Abfahrt am 12.05.12, zum Hammerpreis von 284,- € pro Person für die Innenkabine an. Jetzt wurde nicht lange gefackelt, beide Reisebüros wurden von mir angeschrieben. Noch am selben Tag buchten wir bei www.kreuzfahrten.de zwei Innenkabine für uns und Anjas Eltern. Die "Schnäppchenjäger" hatten wieder zugeschlagen.

Unsere Route für die Fahrt mit der Splendour of the Seas vom 12.05.12 bis 19.05.12 verläuft folgendermaßen:


Venedig - Bari - Kerkyra (Korfu) - Santorin - Kusadasi - Katakolon - Seetag - Venedig




Für uns zwar keine neuen Häfen, aber so können wir uns in aller Ruhe um Anja´s Eltern kümmern und voll auf deren Wünsche eingehen, ohne dass wir das Gefühl haben müssen, irgendetwas zu versäumen.


Wir alle freuen uns schon ungemein auf die gemeinsame Fahrt.


Für die Anreise nach Venedig haben wir noch keine Pläne, da die Flugpläne erst noch heraus kommen, können wir beruhigt der Anreise entgegen sehen. Wenn unsere Pläne gereift sind, kommt natürlich ein Nachtrag.


Hurra, die Anreise nach Venedig ist unter Dach und Fach. An Sylvester kam der Durchbruch. Wir konnten bei www.opodo.de einen günstigen Flug buchen. Für 91,- Euro pro Person fliegen wir einen Tag vor Abfahrt mit Air Dolomiti von München nach Venedig. Außerhalb von Venedig werden wir übernachten, das Hotel sind wir aktuell am suchen und fast schon fündig geworden.
Aber wir haben einen Flug, alles andere ergibt sich von selbst. Ich werde davon berichten, wenn's auch dauert.




Nautical Cities - Cruise Ship Tickers

Montag, 30. Mai 2011

Kreuzfahrt Navigator of the Seas (Tag 10: Rückflug und Fazit)

Heute stand nun der letzte Akt unserer Kreuzfahrt mit der Navigator of the Seas auf dem Programm, die Heimreise. Schon frustrierend. Trotz, ja das kann man eigentlich schon so sagen, zwei Tagen Abschied feiern, mussten wir heute früh aus den Federn. Um 09.15 Uhr ging unser Flug mit der Alitalia vom Flughafen Rom-Fiumicino. Um nicht zu verschlafen hatten wir uns sicherheitshalber den Wecker auf 06.00 Uhr gestellt, wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn wir erwachten auch ohne diesen aus den Träumen von der Navigator.

Also aufgestanden, Morgenwäsche, die Koffer gleich zusammen gepackt und dann auf zum Frühstück. Dieses wird im Hotel Club Isola Scara ab 06.30 Uhr angeboten. Entgegen der Annahme, dass wir zu so früher Stunde die Einzigen beim Frühstücksbuffet sind, waren schon etliche weitere Gäste im Frühstücksraum. Alles unter dem Motto „Carpe diem“, denn wie wir sehen konnten, wälzten viele dabei schon Reiseführer von Rom. Die Glücklichen!

Ohne zu eilen, aber trotzdem schnell hatten wir das Frühstück hinter uns gebracht und kurz vor 07.15 Uhr waren wir mit unseren Koffern schon auf dem Weg zu nahen Bushaltestelle. Dort mussten wir heute nicht lange warten, bis ein Bus, der zum Aeroporto fuhr, kam. Es hatte den Anschein, dass der Großraum Rom um diese Zeit erst langsam erwacht. Was wäre bei uns um diese Zeit auf den Straßen los? Und hier, wie gesagt, erst langsam erwachte Fiumicino. So kam es, dass wir nach einer ¼ Stunde Fahrtzeit am Flughafen in Rom ankamen. Problemlos fanden wir den Ceck-In-Schalter von Alitalia im Terminal A. Mit unserer Buchungsnummer holten wir am Automaten unsere Tickets und ohne anstehen zu müssen hatten wir eingecheckt und waren unsere Koffer los.

Auch heute hatten wir wieder einen herrlich warmen Tag. Da es noch fast 1 ½ Stunden bis zu unserem Abflug waren gingen wir erst einmal ins Freie, um die Sonne zu genießen.

Vor dem Terminal A am Flughafen Rom-Fiumicino
Bis zum Boarding vertrieben wir uns die Zeit mit einem Flughafenbummel.

Die Maschine von Alitalia startete pünktlich zum Flug nach München, wo wir etwas früher als geplant ankamen. Wenigstens war das Wetter in München auch sehr angenehm. Routinemäßig lief der Rest am Flughafen ab. Die Koffer in Empfang genommen, den Parkplatzservice angerufen, dass wir abgeholt werden wollen, Koffer in unser Auto geladen und schon waren wir auf dem Rückweg nach Wertingen, unserem Heimatstädtchen. Dort kamen wir ohne Zwischenfälle gegen 13 Uhr an.


Fazit der Kreuzfahrt mit der Navigator of the Seas:

Eigentlich erübrigt sich ein Fazit, denn wer den Reisebericht aufmerksam gelesen hat, weiß wie dieses ausfällt.
Wir fuhren eine sehr interessante Route und haben unsere selbst organisierten Landausflüge genossen. Über die Navigator of the Seas können wir eigentlich nur in Superlativen reden. Wahnsinn, großartig, toll, macht einfach selbst weiter, jedes einzelne Wort trifft auf die Navigator of the Seas zu. Vielleicht trifft eine Aussage von Anja den Nagel auf den Kopf: „Auf der Navigator könnte ich mir auch eine Atlantiküberquerung mit 5 Seetagen am Stück vorstellen“. Zur Erklärung möchte ich anmerken, dass wir bei allen unseren Kreuzfahrten bisher jede Möglichkeit genutzt haben, um von Bord zu gehen, außer an den Seetagen natürlich.

Das Personal bei Royal Caribbean, steht dem Schiff in Nichts nach. Wir fühlten uns wohl, man konnte sich mit dem Personal unterhalten, lachten, scherzten und man fand immer Hilfe, falls man solche benötigte.

Die ganze Fahrt kann man unter Hänschen Rosenthal's Ausruf laufen lassen: „Das war Spitze“!!!!





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Sonntag, 29. Mai 2011

Kreuzfahrt Navigator of the Seas (Tag 9: Ausschiffung und Übernachtung in Fiumicino)

Spät war es gestern Abend geworden, aber nicht einmal das hielt uns lange im Bett. Kurz nach 7 Uhr standen wir schon wieder auf der Matte. Vielleicht hofften wir ja, dass jemand an die Kabinentür klopfte um uns mitzuteilen, dass wir noch eine Runde auf der Navigator drehen dürfen. Ich nehme es vorweg, es geschah nicht. Was aber geschehen war, die Navigator stand schon im Hafen von Civitavecchia. Wann sie dort angekommen ist können wir nicht sagen. Laut Plan sollte es 5 Uhr früh gewesen sein.
Gut denn, wenn wir nicht bleiben dürfen, dann packen wir halt unsere restlichen Sachen zusammen. Schön finde ich bei Royal Caribbean, dass das Handgepäck bis 10 Uhr auf der Kabine bleiben darf. Ohne bepackt wie ein Maulesel zu sein, konnten wir gemütlich zum Frühstück gehen. Dieses nahmen wir zum letzten Mal im Nutcracker Dining Room ein. Da wir ja nun alte Hasen waren, klappte alles mit der Bestellung, auch das Brot vergaßen wir nicht und wir stärkten uns für die heutigen Unternehmungen.

Da wir erst am nächsten Tag nach Hause flogen und so noch einen ganzen Tag zur Verfügung hatten, wollten wir mit dem Zug nach Rom fahren, dort am Bahnhof unsere Koffer deponieren, anschließend den Tag in Rom verbringen und dann erst nach Fiumicino fahren, um im Hotel zu übernachten. Ja, so war es geplant, doch später mehr dazu.

Unsere Zeit, zu der wir uns zum auschecken im Metropolis-Theatre einfinden sollten, war mit 9 Uhr festgelegt worden. Das hätte bedeutet, dass wir frühestens um ca. 10.40 Uhr einen Zug nach Rom bekommen würden. Dies war uns dann doch ein wenig zu spät. So entschieden wir kurzfristig, das Schiff früher zu verlassen, in der Hoffnung, dass unsere Koffer schon parat standen. Kurz vor 08.30 Uhr schritten wir also durch das Spalier, das von Bediensteten der Navigator, am Ausgang des Schiffes gebildet wurde. Noch ein letzte wehmütiger Blick zurück und ein leises: "Wir kommen wieder Navigator" geflüstert und schon waren wir auf dem Weg in Richtung Kofferabstellplatz. Auch heute war wieder ein herrlicher Frühsommertag mit warmen Temeraturen, auch schon zu dieser frühen Stunde. Die Koffer standen tatsächlich schon bereit und schon begaben wir uns auf den Weg zur Haltestelle der Hafenbusse. Welch ein Schreck, es stand lediglich ein Bus bereit, dieser schon voll und vor dem Bus eine fast hundert Meter lange Schlange. Das kann ja dauern und wir wollten doch den Zug um 09.35 Uhr noch erreichen. 

Warteschlange vor der Hafenbus-Haltestelle
Man konnte nichts ändern, es war warten angesagt. Die Organisation klappte jetzt aber und schnell kamen nacheinander mehrere Busse. Wir schafften es, in den dritten Bus zu kommen. Während der Fahrt zum Hafenausgang warfen wir noch ein paar letzte Blicke auf die uns ins Herz gewachsene Navigator.
Vom Hafenausgang legten wir die gut 500 m bis zum Bahnhof von Civatavecchia, ganz entgegen unserer Gewohnheit, ein bißchen schneller als sonst zurück. So schafften wir es, dass wir knapp 10 Minuten vor Abfahrt des Zuges nach Rom die Bahnhofshalle betraten. Vor dem Fahrkartenschalter und dem Fahrkartenautomaten hatten sich auch Warteschlangen gebildet. Ich wusste, dass man am Bahnhofskiosk auch Fahrkarten kaufen kann, also flott dort hin. Hier stand niemand an und ich konnte für uns ganz gemütlich zwei Fahrkarten nach Rom Termini, zum ganz normalen Preis, kaufen. Teilweise wurden wir schon ein wenig schief angesehen, als wir mit unseren Koffern, an den beiden Warteschlangen vorbei, zum bereit stehenden Zug liefen. Schnell noch die Fahrkarten entwertet und schon, und das wunderte uns nun selbst, saßen wir, ja wir hatten noch einen Sitzplatz ergattert, im Regionalzug nach Rom. Während der Zug schon anfuhr, sahen wir noch Menschen auf den Bahnsteig rennen, die schon vor uns in der Bahnhofshalle angekommen waren, aber in der Warteschlange gestanden hatten. Sie hatten den Zug trotzdem nicht erreicht.

Kurz vor 11 Uhr fuhr der Zug fahrplanmäßig in den Bahnhof von Rom Termini ein. Das Gleis, an dem der Zug aus Civitavecchia ankommt bzw. auch abfährt, liegt ein gewaltiges Stück vom eigentlichen Bahnhofsgebäude entfernt. Da wir, wie schon gesagt, unsere Koffer in der dortigen Gepäckaufbewahrung abgeben wollten, hielten wir Ausschau nach Hinweisschildern. Ganz offensichtlich haben wir aber ein solches Schild übersehen, so dass wir in die falsche Richtung marschierten.  Wir erkundigten uns bei einem Carabinieri, der uns wieder zurück schickte und dort fanden wir dann auch das Ziel aller Dinge, die "Deposito Bagagli". Welch ein Schreck, auch hier stand eine fast unüberschaubare Menschenmenge an, um ihre Koffer abzugeben. Das war für Anja zu viel. Sie entschied, dass wir uns dies nun wirklich nicht antun müssen. Also kurzfristige Planänderung. Mit den Koffern brauchen wir nun wirklich nichts unternehmen, also blieb als erster Schritt nur die Fahrt zum Hotel, um die Koffer dort zu deponieren.
Dazu mussten wir mit dem Zug zunächst zum Flughafen Roma Leonardo da Vinci fahren. Wir entschieden uns, die teurere Variante zu wählen, nämlich die Fahrt mit dem Leonardo-Express. Für die einfache Fahrt verlangt hier Trenitalia sage und schreibe 14,- € pro Person, im Gegensatz zum Fahrpreis von 5,70 €, die wir von Civitavecchia bezahlen mussten ein wahrer Luxus. Der Leonardo-Express fährt alle 30 Minuten und bringt einen in einer guten halben Stunde vom Bahnhof Roma Termini zum Flughafen Roma Leonardo da Vinci. Wir erreichten noch den Zug, der um 11.52 Uhr abfuhr, so dass wir kurz nach 12.30 Uhr an der Bushaltestelle des Cotral-Busses, der uns zum Hotel bringen sollte, standen. Da wir um diese Zeit eigentlich Rom unsicher machen wollten, hatte ich keinen Fahrplan der Busse für diese Zeit. Es verging über eine Stunde, bis der Bus in Richtung Ostia kam. Anscheinend machen die tatsächlich am Sonntagmittag eine längere Pause. So gut wie am Beginn des Tages alles geklappt hatte, so lief nun fast alles schief.
Ziemlich genau um 14 Uhr trafen wir dann an unserem Hotel, dem Club Isola Scara, in dem wir auch schon die Übernachtung vor der Kreuzfahrt verbracht hatten, an. Wir konnten gleich einchecken und schon auf unser Zimmer gehen. Auf diesem machten wir uns kurz frisch und entschieden, dass wir nur noch ein wenig spazieren gehen und wenn wir an ein Cafe kommen, in diesem gemütlich Cappuccino trinken. So liefen wir in die, dem Flughafen entgegengesetzten Richtung und kamen nach ca. 500 m an einen Wasserlauf. Erst im Nachhinein, als wir schon zu Hause waren, stellte sich heraus, dass es sich um den Tiber handelte. An diesem liefen wir nochmal etwa 500 m entlang, fanden aber kein Cafe. Hatte sich denn nun die ganze Welt gegen uns verschworen? Was blieb uns anderes übrig, wir stapften missmutig zurück zu unserem Hotel und tranken dort unsere Cappuccini.  Anschließend ruhten wir uns auf unserem Zimmer aus. Dieses war zwar nicht mehr so groß wie bei der Vorübernachtung und das Fenster ging zur Straße hin, aber es war ebenfalls sauber und für den Preis voll in Ordnung.
Erst jetzt wurde uns klar, dass wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten. Allein der Gedanke genügte und uns plagte der Hunger. So duschten wir gemütlich den Reisestaub ab und machten uns anschließend auf den Weg zu der nahe gelegenen Pizzeria "La Locanda". Bei der Anreise hatten wir ja die andere hotelnahe Pizzeria "Luana" aufgesucht und wir wollten jedem seine Chance geben. Für italienische Verhältnisse waren wir natürlich sehr früh für das Abendessen dran, aber wir hatten Hunger. Dies stellte jedoch kein Problem dar, wir bekamen in der gemütlichen Pizzeria einen schönen Tisch, bestellten Wein, Wasser und Pizza. Ab diesem Moment lief alles wieder positiv. Die Pizza groß, reichlich belegt und sie schmeckte wunderbar, sie ist einfach nur zu empfehlen. Der Wein schmeckte uns und das ganze Ungemach des Nachmittags war vergessen. Nun schwelgten wir schon in Erinnerungen an die Fahrt mit der Navigator. Draußen hatte es begonnen zu regnen, da ein Gewitter über Fiumicino hing. Das war doch eine gute Gelegenheit noch ein Fläschchen Wein zu bestellen und so gemütlich den Abend ausklingen zu lassen.
Da wir verhältnismäßig früh nach München zurück flogen, half alles nichts, wir mussten auch einmal ins Bett, nicht dass wir den Flug noch versäumen. Auf dem kurzen Heimweg regnete es nur noch leicht. Schnell schlüpften wir unter die Bettdecke und das Schlafmittel "Vino Rosso" beförderte uns umgehend ins Land der Träume.



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Samstag, 28. Mai 2011

Kreuzfahrt Navigator of the Seas (Tag 8: 2. Seetag)

Anscheinend standen wir auf diesem Wahnsinnsschiff derart unter Strom, dass unsere Körper gar nicht ausschlafen wollten. Trotz des Umstandes, dass heute ein Seetag angesagt war un die letzten Tage auf dem Schiff mit Sicherheit an unsere körperliche Substanz gegangen waren, standen wir schon wieder kurz nach 7 Uhr auf der Matte. Vielleicht hat uns aber auch unser Handtuchtier der vergangenen Nacht geweckt.

Hat er uns heute so früh geweckt?
Wie auch immer, wach ist wach und angesichts der Tatsache, dass wir heute noch die Fototour für den Rest des Schiffes vor uns hatten, machten wir uns auch gleich auf, um das Frühstück einzunehmen. Um diese Zeit hatte das Restaurant noch nicht geöffnet, so dass wir mit dem Aufzug ins Windjammer-Cafe fuhren. Ein nettes  Accessoire der Aufzüge der Navigator of the Seas ist ein im Boden eingelassener Teppichbodenausschnitt,  in dem der aktuelle Wochentag steht.

Accessoir in den Aufzügen der Navigator otS
Ja, das Schiff bot auch in kleinen Details viel überraschendes. Vom Glasaufzug, mit dem wir zum Buffet-Restaurant fuhren, bot sich dann noch dieses herrliche Bild über die noch menschenleere Royal Promenade. Ich lief schon wieder unter Volldampf und war eigentlich schon mitten drin in der weiteren Erkundung des Schiffes.

Royal Promenade
Doch nun ging es endgültig zum frühstücken. Man merkte deutlich, dass uns Royal Caribbean die letzten Tage richtig gehend gemästet hatte, denn unsere Frühstücksteller waren nur noch spärlich gefüllt. So waren wir auch verhältnismäßig schnell mit dem Essen fertig und konnten gestärkt zur Fortsetzung des Fotoshootings schreiten.
Diese begannen wir dort, wo wir am 1. Seetag aufgehört hatten, nämlich auf Deck 4. In der Schoner-Bar, die wir als letztes beschrieben hatten, befindet sich der Zugang zur Diskothek "Dungeon".

Eingang zur Diskothek Dungeon
Die Einrichtung der zweistöckige Disco erinnert an ein mittelalterliches schottisches Schloss. Wir fanden die Einrichtung sehr geschmackvoll, ebenso die Musik (Pop und Klassik-Rock), die in der Disco gespielt wurde.

In der Diskothek Dungeon
Nach Verlassen der Disco schließt an die Schoner Bar das Casino Royal an. Da wir keine Spieler sind, nutzten wir das Casino nur zweckentfremdet zum rauchen. So bleibt Sucht wenigstens bei Sucht. Das Casino ist amerikanisch bunt gehalten, schön anzusehen.

Casino Royal
Im hinteren Centrum befindet sich auf Deck 4 die sehr stilvoll und farblich beruhigend gestaltete Boleros Lounge. Wir verirrten uns hierher gar nicht.

Boleros Lounge
Ganz am Heck der Navigator angesiedelt, der zweite Stock des insgesamt 3-stöckigen Haupt-Restaurant. Im 2. Stock heißt der Speiseraum Coppelia Dining Room.


Im beeindruckenden Haupt-Restaurant der Navigator of the Seas
Somit war Deck 4 abgehakt. Schnell über eines der großzügigen Treppenhäuser der Navigator otS einen Stock höher und weiter ging es mit der Sightseeingtour auf dem Giganten der Ozeane. Über dem Coppelia Dining Room befindet sich der Swan Lake Dining Room. Hier nahmen wir, als Nutzer der Abendessenoption "My Time" das Abendessen ein. Ausblicke von dort oben nach unten kann man in diesem Reisebericht im Abschnitt "Tag 7" ansehen.
Auch auf diesem Deck befindet sich im hinteren Centrum eine Bar, nämlich die Champagner-Bar, die von uns auch nie genutzt wurde.

Champagner-Bar
Auf der anderen Seite befindet sich die Rezeption (Guest Relations) des Schiffes, die rund um die Uhr besetzt ist und für alle Probleme und Fragen eine Lösung parat hält oder sucht. Wir mussten den Service auf dieser Reise überhaupt nicht in Anspruch nehmen.

Guest Relations
Direkt anschließend befindet sich eine der Hauptattraktionen des Schiffes, die Royal Promenade. Wie schon hin und wieder erwähnt, befinden sich auf dieser links und rechts diverse Bars (u.a. Weinlokal und Irish Pub) und Geschäfte (u.a. der Logo-Shop und eine Fashion Boutique). Auch finden auf der Promenade immer wieder Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art statt. Hier trifft sich die Welt, besser gesagt das Schiff. Auch uns zog die Royal Promenade immer wieder magisch an, nicht zuletzt, weil hier auch das "Cafe Promenade" angesiedelt war, in dem wir regelmäßig unseren Espresso und Cappuccino schlürften.

Eingang zur Royal Promenade
Die Royal Promenade ist fotografisch ein Fass ohne Boden. Ich könnte von dieser mehr als 50 Bilder einstellen, was aber den Rahmen sprengen würde. Mein Rat, und den kann ich ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen geben, einfach einmal eine Kreuzfahrt mit auf der Navigator buchen und sich das ganze selbst ansehen. Zur Einstimmung dann doch 3 Bilder.

"Unser" Cafe Promenade
Irish Pub auf der Royal Promenade
Oldtimer auf der Royal Promenade
Uns erging es auf der Royal Promenade so, vielleicht können ja andere diese Erfahrung mit uns teilen, man vergisst, dass man sich auf einem Schiff befindet.
Wer schon auf der Navigator gefahren ist, versteht es, wenn ich sage, es fällt schwer sich von der Royal Promenade loszureißen, aber wir wollen ja mit der Vorstellung des Schiffes auch weiter kommen. Nach der Royal Promenade, am vorderen Centrum, befindet sich der großzügig gehaltene Eingangsbereich der Ixtapa Lounge.

Eingan zur Iytapa Lounge
Ixtapa Lounge
Die Ixtapa Lounge, in der am Abend Tanzmusik gespielt wurde und Veranstaltungen, so wie der "Welcome Back"- Empfang, stattfanden, spielte in unserer Freizeitgestaltung auf dem Schiff auch eine eher untergeordnete Rolle. Mit ihr hatten wir das nächste Deck auch schon "abgearbeitet". Langsam näherten wir uns den Außendecks, denn in den Decks 6 bis 10 waren überwiegend nur Passagierkabinen vorhanden. Lediglich  im hinteren Centrum sind kleine öffentliche Bereiche vorhanden. Im Einzelnen sind dies auf Deck 6 der Business Service,

Business Service
auf Deck 7 die Bibliothek (Library),

Bibliothek
auf Deck 8 der Royal Caribbean Online-Room

Royal Caribbean Online
und letztendlich auf Deck 9 der Concierge Club.

Mittlerweile war es Mittag geworden und so entschlossen wir uns eine kleine Pause einzulegen. Wir diskutierten bei der Rast darüber, ob, wenn ja wo und schließlich was wir zu Mittag essen würden. Demokratisch kam dabei folgende Lösung heraus. Wir gehen gleich um 12 Uhr ins Johnny Rockets, einem Sixty-Restaurant, in dem Hamburger und dgl. serviert werden. Dort probieren wir einen Hamburger, der, wie wir gehört hatten, fantastisch sein soll. Nach dieser Kleinigkeit gehen wir ins Nutcracker-Restaurant und lassen uns dort an der Salat-Theke einen herrlich frischen Salat zusammen stellen. Gesagt getan. Punkt 12 Uhr standen wir, mit vielen Gleichgesinnten vor dem Eingang des Johnny-Rocket. Ich hatte vergessen zu sagen, dass es sich hierbei um ein Zuzahlrestaurant handelt. Es werden 4,95 $ inkl. Service-Entgelt verrechnet. Als Vorspeise wählten wir frittierte Zwiebelringe und danach je einen Hamburger. Nachdem wir die Zwiebelringe erhalten hatten, war uns klar, dass wir uns irgendwie verrechnet hatten. Plötzlich zierten 2 riesige Portionen Zwiebelringe unseren Tisch und die waren guuut.

Im Johnny-Rockets
Als dann die Hamburger serviert wurden, legte ich meine letzten Zweifel ab. Ich, der mit Schnellrestaurants wie Mc-D... auf absoluten Kriegsfuß steht, genoss den auf der Navigator servierten Hamburger. Ein Gedicht! Dazu boten die Bediensteten des Johnny-Rockets diese Show:

Show im Johnny-Rocket

Nun begingen wir noch einen großen Fehler, nicht nur dass, hab ich ganz vergessen zu erwähnen, ein leer gegessener Teller mit Zwiebelringen sofort durch einen frischen ersetzt wurde, das wäre aber noch zu verschmerzen gewesen, nein, wir bestellten auch noch einen Milchshake. Ein riesiges Glas dieses Getränkes wurde uns kredenzt. Das Teil war so dick flüssig, dass der Löffel darin stecken blieb. Gut war der Shake, das steht außer Zweifel, doch er lag uns den ganzen Nachmittag im Magen.
Ich muss gestehen, der Hamburger, wie auch der Besuch des Johnny Rocket waren einer der vielen Highlights auf der Navigator of the Seas. Jedem dürfte klar sein, dass der Besuch des Nutcracker-Restaurants wegen "Überfüllung" unserer Bäuche entfiel.

Nicht einmal der Espresso im Cafe Promenade schaffte es, dass wir uns wieder wohl fühlten und so machten wir uns träge auf die weitere Exkursion. Als erstes auf dem Nachmittagsprogramm stand der Bridge Overlook. Von hier aus ist es möglich einen Blick auf den Führerstand der Navigator of the Seas zu werfen.

Führerstand der Navigator otS
Wir befanden uns somit auf Deck 11. Auf diesem ist im vorderen Bereich das Spa & Fitness Center untergebracht. Wie alles auf der Navigator, großzügiger als auf allen anderen Schiffen, auf denen wir bisher gefahren sind. Der Spa-Bereich erstreckt sich über 2 Decks.

Fitness-Center
Spa-Bereich
Bei strahlendem Sonnenschein ging es jetzt endlich ins Freie, zu den Pools, an denen natürlich einiges los war. Zunächst kamen wir zu dem kleineren der beiden Pools. Architektonisch eine Augenweide.


Am kleineren der beiden Außenpools
Dieser Poolbereich ist vom großen Solarium baulich etwas abgetrennt, so dass vom hektischen Treiben am großen Pool nichts zu merken ist. Am gigantischen großen Pool-Bereich ging der Punk ab. Zwei Swimmingpool und mehrere Jacuzzi wurden von den Passagieren bei angenehmen Temperaturen gut angenommen. Auch die zahlreichen Sonnenliegen waren gut besetzt.

Am großen Pool
Im Heck des Schiffes auf Deck 11 befindet sich noch das Buffet-Restaurant Windjammer. In diesem werden, bis auf kurze Pausen, von früh bis spät leckere Speisen angeboten. Wer hier nichts zu Essen findet kann eigentlich nur ein Außerirdischer sein, denn das Speisenangebot ist wirklich gigantisch. Auch wir bedienten uns hier des öfteren.

Eingang zum Windjammer-Cafe

Im Windjammer-Cafe
Bleibt nun nur noch Deck 12 über. Die Einrichtungen im Innern des Schiffes habe ich bereits beschrieben, so dass lediglich noch der Außenbereich übrig bleibt. Dort sind lediglich der Jogging-Track, jede Menge Liegestühle und die Sky-Bar vorhanden. Natürlich hat man von diesem Deck aus einen schönen Überblick über die beiden Pool-Landschaften.

Ausblick von Deck 12 auf die große Pool-Landschaft
Ausblick auf das kleine Solarium
Puh, das wäre geschafft, jetzt habe ich das ganze Schiff von oben bis unten und von hinten bis vorne vorgestellt. Ich hoffe, dass ich ein klein wenig vermitteln konnte, welch ein grandioses Schiff die Navigator of the Seas ist. Wir hatten vorher keinen vergleichbaren Kreuzfahrer gesehen und die Navigator wurde zu unserer absoluten Nummer 1.
Zwischenzeitlich war es Spätnachmittag geworden und nachdem wir mit Sicherheit etliche Kilometer auf dem Meeresriesen zurück gelegt hatten gönnten wir uns im Cafe Promenade einen Cappuccino, und noch einen drauf, denn das hatten wir uns ja wohl verdient.

Für heute Abend hatten wir wieder einen Tisch um 18.30 Uhr bestellt, so dass es schon wieder Zeit war,  sich für das letzte Abendessen zu richten.
Schon am Vorabend hatten wir die Trinkgeldumschläge für den Zimmersteward und "unsere" Kellner erhalten. Da wir die Essensoption "My Time" schon bei der Buchung gewählt hatten, mussten die Trinkgelder schon mit dem Reisepreis bezahlt werden. So bekamen wir eine Art Scheck, den wir dem Personal überreichen konnten. Mit den Umschlägen "bewaffnet" traten wir zum letzten Mal den Gang zum Swan Lake Dining Room an. Wir hatten gehofft, dass wir am heutigen Abend bei Ian und Terence wieder einen Tisch bekommen, was dann auch tatsächlich der Fall war. Die Freude war auf beiden Seiten groß. Nach dem Essen, dies war wieder vorzüglich, verabschiedeten wir uns herzlich von Ian und Terence und überreichten die Trinkgeldumschläge. Nun ging sie also los, dieses Abschied nehmen. Am Eingang zum Restaurant noch ein letzter Blick zurück, nochmals Ian und Terence zugewunken, von der Tischanweiserin verabschiedet und den Entschluss gefasst, den Abschiedsschmerz mit einem Cocktail in der 19th-Hole-Bar zu ertränken. Gesagt, getan. Sogar der Name des Cocktails gab uns recht, denn dieser nannte sich "Why Not". Also warum auch nicht noch einen zweiten, denn es fiel ja wirklich schwer sich langsam von der Navigator zu verabschieden. Während wir unsere Drink's genossen konnten wir von der Bar aus einen herrlichen Sonnenuntergang, in den die Navigator hinein steuerte, bewundern.

Sonnenuntergang aus der 19th-Hole-Bar gesehen
Den Gang ins Theater hatten wir heute entfallen lassen. Als Höhepunkt des Abends hatten wir uns heute nämlich die "Mandi Gras Parade", die auf der Royal Promenade statt finden sollte, auserkoren. Deswegen verlagerten wir früh genug zur Royal Promenade und fanden dort im Two Poets Pub ein Plätzchen. Bis zum Beginn der Parade wurden wir dort von Ron Delmar mit Rock-Hits unterhalten. Der Mann war stark und die Stimmung im Pub stieg von Minute zu Minute. Um 22.45 Uhr war es dann soweit. Unter großer Anteilnahme der Passagiere stieg die bunte "Mandi Gras Parade". Stelzenläufer, Cowboys, Carneval in Rio, Carneval in Venedig, alles war vertreten in der schrillen Parade, die bei flotten Rhythmen über die Royal Promenade führte.

Mandi Gras Parade auf der Royal Promenade

Nach dieser gelungenen Show waren wir so richtig aufgedreht und wir wollten nicht ins Bett gehen. Daher setzten wir uns nochmals in den Two Poets Pub und lauschten der Musik von Ron Delmar. Der drehte auch noch einmal richtig auf und es wurde eine richtige Abschiedsparty. Bei irischem Bier und der flotten Rockmusik, bei der bald das ganze Lokal mit sang, verflog die Zeit und es wurde weit nach Mitternacht.

"Abschiedsparty" im Two Poet Pub mit Dan Delmar

Irgenwann geht dann aber auch er schönste Abend, die schönste Kreuzfahrt auf dem schönsten Schiff zu Ende. Auch wir fanden irgendwann den Weg ins Bett und langsam machte sich schon der Abschiedsschmerz bemerkbar.
Heute Nacht störten nicht einmal die kleinen "Hammermännchen", vielleicht lag es ja auch nur an den Cocktails bzw. dem Bier. Wie auch immer, nachdem wir unsere Koffer zur Abholung noch vor die Tür gestellt hatten, schliefen wir heute, wenn auch mit Wehmut, fest und tief ein.



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Freitag, 27. Mai 2011

Kreuzfahrt Navigator of the Seas (Tag 7: Chania, Spaziergang durch Chania)

Eigentlich standen wir heute unter Zeitdruck, denn die Navigator legte laut des Routenplan früh im Hafen von Chania auf Kreta an, nämlich um 06.30 Uhr und die Abfahrt war für 15 Uhr geplant. Aber, 06.30 Uhr, das war sogar uns viel zu früh. Munter wurden wir kurz nach 7 Uhr. Ein Kontrollblick aus dem Fenster sagte uns, wir waren schon da. Hier muss angemerkt werden, dass die Navigator im Hafen von Souda festgemacht hatte. Souda liegt ca. 7 km von Chania selbst entfernt. Diese Distanz wollten wir mit dem öffentlichen Bus überwinden.

Gemächlich rafften wir uns auf und machten uns fertig. Automatisch führte uns der Weg ins Windjammer-Cafe zum Frühstück. Wir hatten eigentlich erwartet, dass es heute dort „rund“ ging, aber der Ansturm hielt sich in Grenzen, so dass wir wieder einen schönen Platz an den Heckfenstern ergattern konnten. Schon während des Frühstücks, nachdem wir von unserem Frühstückstisch einen Blick auf das Hafengelände hatten, versuchte ich mich ein wenig zu orientieren. Wo ist der Hafenausgang, wo könnte die Bushaltestelle sein? All das fand ich auch, so dass es keine Schwierigkeiten bereiten dürfte, nach Chania zu gelangen. Nach dem Frühstück durfte natürlich ein Zigarettchen nicht fehlen. Dies genossen wir auf dem Pool-Deck. Von hier aus sah ich dann auch, dass offensichtlich ein Shuttle-Bus nach Chania eingerichtet worden war. Ich war mir sicher, dass ich im Cruise-Compass davon nichts gelesen hatte. Das musste ich mir doch genauer betrachten. Auf einem Schild erkannte ich, dass offensichtlich von den Städtischen Busbetrieben eigens für die Navigator of the Seas eine Buslinie eingerichtet worden war. Hin- und Rückfahrt von Souda nach Chania 3,- €, also genau so viel, wie auch die normale Fahrt mit dem Linienbus gekostet hätte. Das war doch eine positive Überraschung.

Freudig richteten wir uns nun für den Landgang. Es konnte nicht besser sein, denn wenige Meter nach der Gangway war eine mobile Verkaufsstelle der Städtischen Busbetriebe Chania aufgestellt, an der ich für uns zwei Fahrkarten erstand. Nach weiteren 10 m stand schon ein Bus bereit und nach 10 Minuten Wartezeit fuhr der Bus los, ohne eine weitere Haltestelle anzufahren, in Richtung Chania. Lediglich durch den starken Verkehr in Richtung Chania wurden wir etwas aufgehalten. Trotzdem stiegen wir verhältnismäßig schnell vor der prächtigen aus dem Jahre 1910 stammenden städtischen Markthalle aus. Just in diesem Moment brach die, bis zu diesem Zeitpunkt vorhandene graue Wolkenwand auf und blauer Himmel kam zum Vorschein. Innerhalb kürzester Zeit wurde es angenehm warm in Chania.

Heute klappte ja wirklich alles wie am Schnürchen, denn als Ausgangspunkt für unseren Spaziergang durch Chania hatte ich die Markthalle auserkoren und vor dieser standen wir ja schon, dank des perfekten Services der Stadt Chania.

Markthalle von Chania
Sofort stürzten wir in die Markthallen. Welch ein Anblick, was hier wieder alles geboten wurde, Oliven, Schafskäse usw.. Ein Schlaraffenland für den Schlemmer. Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, obwohl Anja gewaltig die Nase rümpfte, das Fischangebot zu betrachten unter dem ich auch einen Schwertfisch, zumindest glaube ich, dass es einer war, entdeckte.

In der Markthalle
Schwertfisch? im "Warenangebot"
Nachdem wir die Markthalle verlassen hatten „stürmten“ wir der Skrydlof, der sogenannten Lederstraße zu. Ein Paradies für die Frau. Die Händler bieten Handtaschen in allen Formen, Farben und Marken an. Ich hatte das Glück auf meiner Seite, denn die meisten Händler waren erst im Begriff, ihre Geschäfte zu öffnen. Ganz ohne etwas zu kaufen geht aber hier nicht, aber, nein es war keine Handtasche, sondern ein neuer Rucksack für mich.

In der "Lederstraße"

Nachdem wir die Skrydlof hinter uns gelassen hatte, befanden wir uns schon auf der Chalidon-Straße, in die wir Richtung Hafen abbogen. Nach nur wenigen Metern öffnete sich auf der rechten Straßenseite der Plateia Patriarchou Athinagora an dem die Kathedrale der drei Märtyrer steht. Wir besahen uns die griechisch-orthodoxe Kathedrale von außen und innen in aller Ruhe.

Kathedrale der drei Märtyrer
In der Kathedrale
Direkt gegenüber begaben wir uns in einen kleinen Hinterhof. Sofort war vom hektische Treiben auf der Chalidon-Straße nichts mehr zu hören und zu spüren. Hier befand sich der Zugang zu der römisch-katholischen Kirche von Chania und ebenso der Eingang zum Folkloremuseum. Wir schauten uns lediglich die Kirche an, das Mueseum wollten wir uns für einen eventuellen späteren Aufenthalt in Chania vorbehalten.

Römisch-Katholische Kirche von Chania
Innenansicht Katholische Kirche
Zugang zum Folkloremuseum
Schnell ließen wir die Ruhe wieder hinter uns und waren wieder zurück auf der Chalidon-Straße. Auf dieser ging es weiter Richtung Hafen, vorbei am Archäologischen Museum, das in der ehemaligen Klosterkirche des Franziskanerorden untergebracht ist.

Archäologisches Museum
Kurz vor dem Sintrivani-Platz bogen wir nach rechts ab, um in einem Bogen durch die Altstadt, die dort befindlichen Sehenswürdigkeiten aufzusuchen. In der Karaoli Dimitriou-Straße stießen wir dann auf die byzantinischen Mauern, in denen Überreste aus noch früherer Zeit eingearbeitet wurden.

Byzantinische Mauern
Hinter den Mauern links hochgegangen, dann nach rechts abgebogen und schon standen wir vor einem kleinen Ausgrabungsgelände, an dem Überreste einer mionischen Siedlung zu erkennen sind. Diese Ausgrabungsstätte liegt an der Kanevaro-Straße, die schon mitten im befestigten Zentrum der Akropolis von Chania liegt.

Ausgrabungsstätte einer mionischen Siedlung
Bevor wir jedoch weiter die Bauten auf der Akropolis bestaunen konnten, wollten wir unbedingt einen Abstecher zu der Agios Nikolaos machen, die am Platz Plataia 1821 steht. Die Agios Nikolaos weist nämliche eine Besonderheit auf. Da sie in ihrer Geschichte als griechisch-orthodoxe Kirche und während der Herrschaft der Türken als Moschee genutzt wurde, weist sie sowohl einen Glockenturm, wie auch ein Minarett auf. Da sagten wir uns natürlich, dass man so etwas einmal gesehen haben muss, diese Konstellation kommt ja nun wirklich nicht so oft vor.

Agios Nikolaos
Innenansicht der Agios Nikolaos
Für die Besichtigung nahmen wir uns richtig viel Zeit, da es zwischenzeitlich in den Straßen von Chania richtig heiß geworden war und Anja in ein Sweatshirt gepackt war, da es bei unserer Ankunft in Souda nicht wirklich nach so einem schönen Wetter, wie wir es nun hatten, ausgesehen hatte. Jetzt rächte sich der Umstand, dass wir auch gerne Mal abseits der Touristenströme wandeln, denn, hier gab es keine Geschäfte, in denen mal schnell ein T-Shirt gekauft werden konnte. So musste Anja noch ein wenig „leiden“. Meinem Vorschlag, einfach wieder zurück in den Trubel zu gehen, dort ein T-Shirt kaufen und dann weiter unsere Sight-Seeing-Tour fort zu führen, wollte sie dann auch nicht folgen. So setzten wir unseren vorgeplanten Weg fort.

Vorbei an der aus dem Jahr 1630 stammenden Kirche San Rocco ging es zielstrebig zurück zum Akropolis-Hügel.

San Rocco
In der St-Markus-Straße kamen wir an den Überresten des Kreuzganges des Venezianischen Klosters und der Kathedrale der Hlg. Maria der Wundertätigen vorbei.

Überreste des Kreuzganges des venezianischen Klosters
Kurze Zeit später standen wir auf dem Kastelli-Hügel. Von diesem führen Treppen zum unterhalb des Hügel liegenden alten Hafen von Chania. Diese Treppe hatten wir zunächst übersehen, was sich nachträglich als Glücksfall herausgestellt hatte, denn sonst wären wir nicht in den Genuss einer herrlichen Aussicht auf die Festung Firkas und die Befestigung San Nicolo gekommen.


Ausblicke vom Kastelli-Hügel
Schließlich fanden wir die Treppe, die uns vom Kastelli-Hügel hinunter zum Hafen brachte. Durch ein geparktes Auto war uns diese vorher nicht aufgefallen.

Blick zurück auf das Kastelli
Die Treppe endet direkt am renovierten Großen Arsenal. Nur noch an diesem ein paar Meter entlang und wir standen am Hafenbecken des alten Hafens von Chania.

Großes Arsenal
Jetzt war erst mal eine Pause angesagt. Wir ließen uns auf einer Bank nieder und genossen den herrlichen Blick rund um das Hafenbecken.
Neben dem Großen Arsenal blickten wir von hier aus auf die Arsenale (Neoria), Steinhallen mit bleigedeckten Tonnengewölben am Fischerhafen. Des weiteren lag uns direkt gegenüber auf der Hafenmole die schon erwähnte Befestigung San Nicolo, die heute allem Anschein nach gastronomisch genutzt wird.

Arsenale (Neoria)
Befestigung San Nicolo
Nach dieser Erholungspause spazierten wir auf dem Akti Tombasi entlang des Hafenbeckens und gelangten so zur Moschee Kioutsouk Hasan.

Moschee Kioutsouk Hasan
Diese wird heute nicht mehr als Moschee genutzt, sondern in ihr finden wechselnde Ausstellungen statt, so dass man auch in das Innere der ehemaligen Moschee gehen kann. Von hier aus bot sich uns ein herrlicher Blick auf die vielen Gaststätten und Cafes, die entlang des Hafenbeckens aufgereiht sind.

Schwenk über das Hafenbecken von Chania

Nicht erst jetzt waren wir uns einig, dass Chania in keinster Weise mit Heraklion, wo wir bei anderen Kreuzfahrten schon angelegt hatten, zu vergleichen war. Chania ist ein zauberhaftes Städtchen, in das man auch gerne zurück kehren würde.

Weiter führte uns nun unser Weg zum Sintrivani-Platz, an dem wir vor 1 ½ Stunden unsere kleine Runde durch das „Akropolis-Viertel“ begonnen hatten.

Sintrivani-Platz
Auf unserem Plan stand nun eigentlich noch ein Spaziergang durch das Stadtviertel Topana, aber Anja´s Rücken meldete ihr, dass die vergangenen Tage zu viel waren. Kurzerhand entschlossen wir uns also, hier unsere Besichtigungsrunde abzubrechen. Nun war grobe Richtung „zurück zur Markthalle“ angesagt. Ein wenig Shoppen, wir brauchten immer noch ein T-Shirt für Anja, ein kleines Mitbringsel für Anja´s Mama und ansonsten nur noch den Flair der Gassen von Chania geniesen, mehr war nun nicht mehr angesagt.


In den verträumten Gassen von Chania
In einer kleinen Boutique fanden wir dann endlich ein T-Shirt für Anja und als Zugabe wurde auch gleich noch ein Cocktail-Kleidchen mit geommen. Als wir die Boutique verließen, verdunkelte sich der Himmel über Chania zusehens und es begann leicht zu tröpfeln. Fette schwarze Regenwolken verhießen nichts gutes. Deshalb steuerten wir nun geradewegs auf den Plataia 1866 zu, auf dem wir uns in ein Cafe setzten, dass überwiegend von Einheimischen genutzt wurde, also genau der richtige Ort für uns. Anja bestellte für sich einen Frapé und ich, durstig durch die Hitze in Chania, ein schönes großes Bier. Das tat richtig gut. Während wir unsere Getränke genossen, fing es plötzlich zu schütten an. Aber genau so schnell wie das schlechte Wetter gekommen war, hörte der Regen auf und wir konnten trockenen Fußes die 250 m vom Plataia 1866 bis zur Bushaltestelle an der Markthalle zurück legen.

Als wir dort ankamen, hatte sich richtig gehend eine Schlange vor einem bereitstehenden Bus, der zur Navigator zurück fuhr, gebildet. Immer mehr Passagiere fanden sich an der Halstestelle ein, unter ihnen viele, erkennbar an den Ausflugsaufklebern, die zwar einen geführten Ausflug nach Chania gebucht hatten, jetzt aber die individuelle Art der Rückfahrt gewählt hatten. Jetzt wurden wir Zeuge griechischer Organisation. Ein Einweiser der Städtischen Busbetriebe forderte per Handy anscheinend zusätzliche Busse an. Innerhalb von 5 Minuten kamen 3 Busse zur Haltestelle, um die wartenden Massen aufzunehmen. Für mich hieß es nur noch: „Hut ab“, das war eine klasse Leistung und ein super Service, den die Stadt hier für „ihre“ Kreuzfahrtpassagiere bot. Solch einen Service, zudem so perfekt organisiert, haben wir noch an keinem Hafen erlebt.

So begab es sich also zu der Zeit, nein, nicht der zu Kaiser Augustus, sondern der zu Anja´s und Reinhard´s Kreuzfahrtzeit mit der Navigator, dass wir schon um 13.30 Uhr unseren Landausflug in Chania beendeten. Bei der Ankunft bei der NotS sahen wir schon, dass anscheinend der Regenguss in Chania viele frühzeitig zurück auf das Schiff getrieben hat. Unsere Rückkehrzeit fanden wir für ideal, hinsichtlich der Tatsache, dass wir so noch zum Mittagessen gehen konnten. Während wir uns auf der Kabine kurz umzogen und frisch machten, schaute ich im Cruise Compass nach, wie lange denn das Nutcracker-Restaurant geöffnet war. Zu meiner Verwunderung musste ich feststellen, dass am heutigen Tag kein Service in einem der Bedien-Restaurants geboten wurde. S blieb uns nichts anderes übrig, als ins Windjammer-Cafe zum Essen zu gehen. Als wir dieses betraten merkten wir schnell, dass anscheinend schon das ganze Schiff vom Landausflug zurück gekehrt war und zudem die selbe Idee wie wir hatten. Es half nichts, jeder kennt ja das Gefühl, hat man sich erst einmal entschieden, etwas zu essen, kann man nicht mehr zurück. Der Magen und der Geist verlangen nach Essen. Also füllten wir uns erst mal unsere Teller und dann suchten wir nach einem Platz. Gar nicht so leicht, das Windjammer-Cafe war mehr als proppenvoll. In der Nähe des Eingans zum Selbstbedienungsrestaurant bekamen wir gerade noch zwei Plätze bei einem älterem italiensichen Paar. Von dort aus sahen wir, dass immer noch mehr hungriger Passagiere in das Restaurant drängten. Wo wollen die denn alle sitzen? Auch beim Personal sah man Hektik aufkommen, besonders bei Offizieren, die alles überwachten. Aufgeregt wurde nun telefoniert, anscheinend wurde Personal zum Abräumen der Tische nach geordert, das auch im Laufschritt kurze Zeit später eintraf. Diese Maßnahme machte aber das Windjammer-Cafe auch nicht größer. Noch während wir am Essen waren kam schließlich die Durchsage, dass ab sofort das Bedien-Restaurant zusätzlich geöffnet wurde. Auch dies war ein Novum in unserer „Kreuzfahrtkarriere“, dass so schnell auf eine Situation reagiert wurde. Wenn man bedenkt, dass hinter so einer Aktion mit Sicherheit eine logistische Glanzleistung stehen muss. Ich bin mir, aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen, nicht sicher ob eine solche Leistung bei MSC oder Costa möglich wäre. Aber das sind alles Spekulationen.

Nach drei anstrengenden Tagen mit wunderschönen Landgängen, entschlossen wir, dass wir uns heute ein Mittagsschläfchen gönnen würden. Zuvor mussten wir aber noch unseren Espresso trinken. Auf dem Weg zur Royal Promenade bemerkten und sahen wir, dass die Navigator eine halbe Stunde früher als geplant, den Hafen von Souda verließ. Das kommt auch selten vor, dass alle Passagiere sooo früh vom Landgang zurück sind. Unser Kellner an der Kaffebar musste und heute enttäuschen. Es gab keinen Espresso. Kein Wasser. Hing das möglicherweise mit unserer nächtlichen Ruhestörung zusammen? Schade, dann halt ohne Espresso ab ins Bett.

Ach tat das gut, die müden Knochen ausstrecken, ein wenig schlafen, ohne Störgeräusche der „kleinen Männchen“ die mit Riesenhämmern die Wasserleitungsrohre traktierten. Danach ein wenig Zeit, Bilder und Videos ein klein wenig ordnen, ein paar Notizen für den Reisebericht in den PC tippen und dann, ja dann war schon wieder Zeit um sich für das Abendessen zu richten.
Heute war wieder Galaabend, also wieder ein wenig schick gemacht. Um Anja die Möglichkeit zu geben, ihr in Chania gekauftes Cocktail-Kleid, anzuziehen, verzichteten wir heute darauf, uns in die mitgeführte bayerische Galarobe (Dirndl und Lederhose), was beim ersten Galaabend, wie man sich gut vorstellen kann, für einiges Aufsehen gesorgt hatte, zu zwängen. Heute Abend hatten wir für 18.30 Uhr einen Tisch bestellt. Leider bekamen wir auch heute keinen Tisch bei Ian und Terence, dafür aber einen schönen Zweier-Tisch an der Galerie, von wo aus wir einen schönen Blick nach unten, direkt auf den Kapitänstisch hatten.

Blick auf den Kapitänstisch
Unser heutiger Zweiertisch
Über die Qualität und den Geschmack des Essens brauche ich mich nun ja wirklich nicht mehr auslassen. Es gab zwar keinen Hummer, obwohl Galaabend war, aber die Riesengarnelen waren, was meinen Geschmack anbelangt, ein vollwertiger Ersatz.

Riesengarnelen auf der Navigator of the Seas
Hier möchte ich noch anmerken, dass es jeden Abend während der Essenssitzungen Live-Musik im Restaurant gab. Dies schuf eine sehr angenehme Atmosphäre, die den Essensgenuss abrundete.

Live-Musik im Restaurant zur Essenszeit
Heute wollten wir auf alle Fälle wieder in die Abendvorstellung des Theaters, das wir nach dem Espresso, den wir auf der Royal Promenade genossen und wo das Wasser auch wieder lief, aufsuchten. Durch den Cruise-Direktor Warren Allen wurde heute Tracey Shield präsentiert. Diese gab Celin Dions-Hits zum Besten. Wie Tracey Shield selbst erklärte, hatte sie einen Wettbewerb als Celin Dion-Imitator gewonnen. Ich kann nur sagen zurecht. Am Ende der 45-minütigen Show ließ zwar die Stimme etwas nach, aber sonst war das, was Tracey Shield zu bieten hatte, allererste Sahne.

Langsam ging auch dieser Tag langsam dem Ende entgegen. Den Absacker des Abends, wenn ich ehrlich bin waren es doch zwei, genossen wir wieder einmal in der 19th-Hole-Bar.



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