Nach unserem ersten Tag auf dem Schiff, mit dem anstrengenden aber, trotz des bescheidenen Wetters, doch tollen Ausflug nach Taormina, der guten Seeluft und den ersten gewaltigen Eindrücken die uns die NotS bot, hätten wir heute, da der erste von zwei Seetagen war, richtig schön ausschlafen können. Da Anja, wie schon angeführt, ihre Problemchen mit dem Schlafe hatte, geisterte sie schon recht früh herum, was auch mich letztendlich weckte. Darum kam es, obwohl wir uns ohne zu hetzen zurecht gemacht hatten und noch vor dem Frühstück ein Zigarettchen auf dem Außendeck geraucht haben, dass wir schon um ½ 8 Uhr im Büfett-Restaurant „Windjammer-Cafe“, auf der Matte standen. Dieses hatten wir als unser Frühstückslokalität heraus gesucht, da es am gestrigen Tag im Bedienrestaurant Missverständnisse mit dem Brot gegeben hat. Natürlich war es zu dieser Zeit, es stand ja auch kein Landgang an, noch total ruhig. Hier bekamen wir auch alles was wir uns wünschten und natürlich waren die Augen wieder größer als der Magen, so dass wir wohlgenährt unser Frühstück beendeten.
Es ist schon zur Tradition geworden, dass wir an Seetagen, wenn es denn welche gibt, uns das Schiff von oben bis unten begucken und, falls wir Lust und Zeit dazu haben, einige Bordeinrichtungen benutzen. Während dieser Fahrt auf der Navigator of the Seas waren zwei Seetage vorgesehen, die es uns gestatteten die „Schiffsbesichtigung“ auf zwei Tage aufzuteilen. Doch vor dem Start unserer Schiffsbegehung holten wir uns zunächst die deutschen Übersetzung des Terminplans des Cruise Compass. Diesen studierten wir in aller Ruhe auf der Kabine, um ja nichts zu versäumen. Anja entdeckte sofort, dass am heutigen Tage zwei Termine für eine Eis-Show angesetzt waren. Schon der erste der beiden Termine, um 15.00 Uhr, wurde von Anja als fester Bestandteil unseres heutigen Programms festgelegt. Weiter hatten wir für den heutigen Cocktail-Empfang für Crown & Anchor-Mitglieder eine Einladung erhalten, also noch ein Termin, den wir wahrnehmen wollten. So schrumpfte die Zeit, die wir am heutigen Tag für unseren Schiffsrundgang hatten, schon deutlich zusammen, bevor sie überhaupt begonnen hat. Ja dann, es war keine Zeit mehr zu verlieren. Voller Tatendrank stürzten wir uns also in unser Vorhaben. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, also ging es in das oberste Deck, um unseren Rundgang zu beginnen, wie wir es schon immer getan hatten.
Ganz oben, auf Deck 15, dem obersten Deck der Navigator, befindet sich die Skylight Chapel, die Hochzeitskapelle. Es schadet mit Sicherheit nicht, wenn man die Tagesunternehmungen mit Gottes Segen beginnt. Auf den Costa-Schiffen hatten wir auch schon Schiffskapellen angesehen, aber da war schon ein Unterschied, nämlich in der Größe. Die Navigator war halt ein Riese. Auf ihr fiel halt alles ein wenig größer aus. Trotzdem war dieses Kapitel schnell abgehakt und schon ging es ein Deck tiefer.
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Skylight Chapel |
Dort fanden wir die Viking Crown Lounge, die in die drei Bars, nämlich die „Sports-Bar 19th Hole“ (Raucherbar), das „Cloude Nine“ und die „Jazz-Bar Cosmopolitan Club“ aufgeteilt ist. Von der Viking Crown Lounge hat man einen wunderbaren Blick auf das Meer bzw. die Pool-Anlagen auf dem Schiff. Natürlich hielten wir uns auf unserer Fahrt mit der Navigator of the Seas hier oft und gerne auf.
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Sports-Bar 19th Hole |
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Jazz-Bar Cosmopolitan Club |
Ganz in der Nähe der Viking Crown Lounge fanden wir noch den Card-Room „Seven Hearts“, in dem auch verschiedene Brettspiele zum Ausleihen bereit standen.
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Card-Room „Seven Hearts“ |
Das lief ja wie am Schnürchen, schon waren wir wieder fertig mit diesem Deck. Schwupp die Wupp mit sportlichem Elan ging´s wieder einen Stock tiefer. Bei starhlendem Sonnenschein, ach wenn es doch nur gestern in Taormina so gewesen wäre, traten wir am Heck des Schiffes ins Freie. Hier erwartete uns ein absolut großzügig angelegter Außensportpark, der auch rege in Anspruch genommen wurde. An der Kletterwand herrschte Hochbetrieb, ebenso auf dem Ballspielfeld.
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Kletterwand der Navigator of the Seas |
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Ballspielfeld der Navigator |
Auch auf der In-line-Track liefen die Rollen der Inliner heiß. Hier steppte richtig gehend der Bär und das „Freizeitangebot“ der Navigator wurde von den Gästen begeistert angenommen.
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In-Liner-Track |
Im Anschluss an die Bahn stießen wir auf den Minigolfplatz „Navigator Dunes“. Wie bei anderen Einrichtungen der Navigator auch, stach hier gleich wieder die Größe der Anlage ins Auge. Wenn bei anderen Schiffen von einer Miniaturgolfanlage gesprochen werden kann, hielt die Navigator tatsächlich einen Minigolfplatz, mit 9 Löchern, zum Spielen bereit.
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Minigolfplatz „Navigator Dunes“ |
Unsere Begeisterung für das Schiff nahm, je mehr wir von diesem sahen, immer noch weiter zu. Hier hätten wir stundenlang den sportlichen Aktivitäten zusehen können oder sogar selbst daran teilnehmen. Aber die Gier, alles von dem Traumschiff zu sehen trieb uns weiter, genauer gesagt, schon wieder ein Deck tiefer.
Deck 12 bietet einen großen Bereich für die jüngeren und jüngsten Gäste der Navigator. Im Adventure Ocean können sich 3 bis 17-jährige Gäste austoben. Zudem befindet sich hier auch die Teen-Disco „Fuel“.
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Adventure Ocean |
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Teen-Disco „Fuel“ |
Für insgesamt fünf Altersgruppen werden hier Animationsprogramme angeboten. Sogar das hintere Sonnendeck auf dieser Ebene ist ausschließlich für Teenager reserviert. Auch ist ein „Living-Room“ (Wohnzimmer) eingerichtet, ein entspannter Ort, in dem Jugendliche mit neuen Bekanntschaften abhängen können. Als ich ein Foto von dieser Einrichtung schießen wollte, wurde ich gebeten dies zu unterlassen. Ist ja auch in Ordnung so, man weiß ja nie genau, wer gerade ein Foto machen will und ob diesem nicht die Jugendlichen wichtiger sind als die Einrichtung selbst. Also Eltern, die ihre Teenager frei auf der Navigator laufen lassen, auf sie wird geachtet und auch allem Anschein nach, werden sie geschützt. Wie schon gesagt, ich habe dafür volles Verständnis und begrüße diese Haltung!
In unmittelbarer Nähe des Adventure Ocean fanden wir das Hamburger-Restaurant „Johnny Rockets“, ein Diner im Stil der 50er Jahre. Hierüber kommt an anderer Stelle noch mehr, da es zum Zeitpunkt unserer Besichtigungstour noch geschlossen hatte.
Wahnsinn, es war noch früh am Vormittag und schon hatten wir die Oberdecks im hinteren Teil des Schiffes „abgearbeitet“. Während der Zeit, in der ich fotografierte und filmte, hatte Anja genügend Zeit gehabt, das Tagesprogramm ausgiebig zu studieren. Dabei war ihr auch aufgefallen, dass ab 10 Uhr ein Sonderverkauf von Logo-Shirts auf dem Pool-Deck stattfindet. Nachdem wir mehr oder weniger gut im Zeitplan lagen, war es nur fair, Anja gegenüber, dass sie sich die Ware die dort geboten wurde, mal ansieht. Aber, bei diesen Angeboten konnte man einfach nicht widerstehen, 2 Royal-Caribbean T-Shirt in guter Qualität für 20 $, Logo Sweat-Shirt zum halben Preis. Da konnte man einfach nicht nein sagen. Anja war in ihrem Element, den Wühltisch rauf und runter, welche Farbe, gibt es das in der Größe noch, eine wahre Freude. Am Ende waren wir beide mit Schnäppchen aus der Royal Caribbean Collection eingedeckt. Diesen „Erfolg“ feierten wir mit einem Kaffee aus dem nahe gelegenen Windjammer Cafe und beschauten uns dabei das rege Treiben um die Angebotstische und den Poolbereich.
Es kam uns ganz gelegen, dass wir für heute Abend noch einen Tisch für die My-Time Essenssitzung zu reservieren hatten. Dies ist zu bestimmten Zeiten auch telefonisch unter der Nummer 3333 möglich. Also führte uns unser Weg nun zur Kabine, um die Reservierung vorzunehmen, gleichzeitig konnten wir uns auch unserer Einkäufe entledigen. Für heute Abend bestellten wir den Tisch für 18.30 Uhr, abgestimmt auf unsere heutigen Unternehmungen für den Abend (Crown & Anchor Cocktail-Empfang, Show im Theater). Des weiteren beschlossen wir, zur späten Mittagszeit im Nutcracker-Restaurant eine Kleinigkeit zu essen, da es bis zum Abend sonst doch zu lang wird. Bis zu Essenszeit wollten wir noch ein wenig vom Schiff ansehen, wobei wir nun von unten nach oben gehen wollten.
Unsere Kabine befand sich auf Deck 2. Da auf diesem Deck auch schon öffentliche Einrichtungen vorhanden sind, begannen wir natürlich gleich mit diesen. Leider ging es wegen der Bauweise der Navigator, nicht auf direktem Weg. Um zu den Einrichtungen zu kommen mussten wir immer über Deck 3 gehen. Aber so bleibt man wenigstens in Bewegung, die ja bekanntlich jung hält. Dabei mussten wir feststellen, dass weder das Eislaufcenter noch das Theater Metropolis einen Zugang von Deck 2 aus haben.
Lediglich das Conference Center und das Kino „Screening Room“ sind im Vorderschiff von diesem Deck aus zu erreichen.
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Eingang zum Conference Center |
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Ein Raum im Conference Center |
Auch gut, dann also auf, um das Deck 3 zu erobern. Als erstes wollten wir ins Studio B, dem Eislaufcenter. Dies war jedoch versperrt. Kein Problem, da wir uns für den Nachmittag ja eh vorgenommen hatten, die Eis-Show zu besuchen.
Im Zugangsbereich des Eislaufplatzes waren noch die Photo-Gallery und das RC TV-Studio untergebracht.
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Photo Gallery |
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RC TV-Studio |
Unser nächstes Ziel war das Theater „Metropolis“. Ein zweckmäßig eingerichtetes Schiffstheater, ohne große Sichtbehinderungen. Wir haben schon schönere Theater auf Schiffen gesehen, aber muss ein Theater unbedingt schön sein? Das Metropolis war groß und zweckmäßig, alles was für ein Theater wichtig ist.
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Im Theater Metropolis |
Anzumerken wäre noch, dass hier im Vorderschiff ein eigens, etwas kleineres Atrium vorhanden ist.
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Atrium im Vorderschiff |
Schon konnte es wieder ein Deck höher gehen, da das Deck 3, außer dem wunderschönen Hauptrestaurant, zu dem ich später noch mehr schreiben werde, nichts mehr zu bieten hatte. So ging es über eine wunderschöne Marmortreppe, die vom Eingang des Theaters auf das Deck 4 führt, aufwärts.
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Treppe vom/zum Theater Metropolis |
Über besagte Treppe gelangt man in die, mit vielen Seefahrt-Details geschmückte, Schoner-Bar. Hier plagte uns ganz fürchterlicher Durst und wir genehmigten uns ein erfrischendes Eiswasser, dass an allen Bars, während der Öffnungszeiten kostenlos erhältlich ist.
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Die Schoner-Bar |
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Eine Pause tut richtig gut |
Ein Blick auf die Uhr jagte uns einen Schreck ein. Wir wollten doch im Nutcracker-Restaurant eine Kleinigkeit zu Mittag essen. Dieses hatte aber lediglich bis 13.30 Uhr Einlass und zwischenzeitlich war es nur noch knapp 10 Minuten, bis es geschlossen wurde. Schnell brachen wir unsere „Tour de Navigator“ ab und eilten zum Restaurant.
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Eingang zum Nutcracker Restaurant |
Zwar hatten wir immer noch keinen richtigen Hunger wegen des üppigen Frühstück, aber bis zum Abendessen waren es doch noch ein paar Stunden. Wir erreichten das Restaurant noch pünktlich und bestellten uns aus dem umfangreichen Mittagsangebot. Vorweg einen lecker zubereiteten Mexikanischen Salat, der ohne nachzuwürzen richtig pepp hatte, danach eine leichte Französische Zwiebelsuppe und als Hauptgang wieder mexikanisch und zwar Schweinefleisch mexikanisch. Obwohl das Essen im gesamten als leicht bezeichnet werden konnte, wölbte sich das „Bäuchlein“ wieder deutlich sichtbar unter dem T-Shirt.
Nun war gerade noch Zeit für einen Espresso in unserer Cafe-Bar auf der Royal Promenade und einem Genusszigarettchen, das wir im Casino rauchten und so schon auf dem Weg zum Studio B waren, um uns die dort gebotene Eis-Show anzusehen.
Wir kamen dort ca. 20 Minuten vor Beginn der Show an und mussten feststellen, dass die Tribünen schon mehr als zur Hälfte gefüllt waren. Trotzdem bekamen wir noch einen guten Platz, um die Eis-Show gut beobachten zu können. Schnell füllte sich die Arena bis zum Beginn der Show bis auf den letzten Platz.
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In der Eislaufarena Studio B |
Pünktlich begann eine mitreißende, flotte Eisrevue. Natürlich darf man choreografisch kein „Holiday on Ice“ erwarten, aber was hier einem geboten wird ist schon spitzenmäßig. Zudem ist ja alles schon im Reisepreis beinhaltet! Nach einer dreiviertel Stunde verabschiedeten sich die Akteure unter „Standing Ovation“ vom begeisterten Puplikum. Auch für uns war diese Show ein einmaliges Erlebnis, auf das wir des öfteren noch zu sprechen kamen.
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Impressionen von der Eis-Show |
Ein kleiner Ausschnitt der mitreißenden Show
Heute mussten wir noch Zigaretten kaufen, weshalb es uns wieder zur Royal Promenade hinzog, an der auch die gesamten Bordgeschäfte angesiedelt sind. Einen schnellen Drink im, einem irischem Pub nachempfundenen, Two Poets Pub, der ebenfalls an der Promenade liegt, den Einkauf getätigt und dann auf die Kabine, um endlich ein wenig von den Unternehmungen des Tages ausruhen zu können. Dies war dringend nötig, denn der Abend versprach ebenso kurzweilig zu werden, wie der bisherige Tag auf der Navigator.
Schnell wurde es wieder Zeit, sich für das Abendessen zurecht zu machen. Unsere Reservierung hatte geklappt und die freundliche, junge Dame aus Rumänien, die für die Verteilung der My-Time-Gäste verantwortlich war, begrüßte uns schon mit Namen und hatte unsere Kabinennummer im Kopf. Alle Achtung vor diesem Gedächtnis. Es war schön zu sehen, dass wir wieder einen Tisch bei unseren Kellnern Terence und Ian bekamen. Freundliche, persönliche Begrüßung durch die Beiden. Lockeres, spaßiges und doch beim Bedienen professionelles Verhalten schaffte auch am heutigen Abend ein unwahrscheinlich angenehmes Umfeld bei dem gewohnt vorzüglichem Essen. Bisher passte aber schon wirklich alles, das Schiff, das Personal, es war ein Traum und so sollte es auch bleiben, bis zum Schluß der Fahrt. Der Essensablauf war, genau so, wie wir uns das wünschen. Alle Speisen kamen für uns beide zusammen. Anja wurde als erste bedient. Das Besteck war früh genug für den nächsten Gang zurecht gelegt, falls etwas fehlte. Zwischen den einzelnen Gängen Pausen, die nicht zu lange und auch nicht zu kurz waren. Da wir zum Essen, überwiegend nur Eiswasser tranken wurde akribisch von Ian darauf geachtet, dass die Gläser nie lange leer blieben. Wir fühlten uns bei Terence und Ian wie Königin und König.
Zeitlich perfekt getimt konnten wir das Dinner beenden und hatten noch Zeit für einen Espresso vor unserem nächsten Termin, der Crown & Anchor – Willkommen zurück – Party. Diese fand in der Ixtapa Lounge statt. Diese hatten wir bis zu diesem Empfang noch gar nicht wahrgenommen, fanden sie aber, unter Zuhilfenahme des Schiffsplans, ohne Probleme. Noch bevor wir die Lounge betraten dachte ich bei mir, dass es halt wieder einmal, eine als Cocktail-Empfang deklarierte Party, ein stinknormaler Sektempfang, wie bei Costa und MSC schon x-mal mitgemacht, wird. Aber Hallo, schon beim Eintreten in die Lounge stachen uns mehrere, auf den Raum verteilte Tische, ins Auge, auf denen allerlei köstliche Leckereien bereit standen. Ich wurde mit meinen Gedanken an einen Sektempfang eines besseren belehrt, denn außer Sekt wurden auch zwei verschiedene Cocktails gereicht. Falls sich Verantwortliche von Costa und MSC einmal auf meine Seite verirren sollten, es geht also doch, bei einem Cocktail-Empfang auch tatsächlich Cocktails zu kredenzen, Royal Caribbean beweist es. Ich war begeistert! Natürlich gehört es zu so einem Empfang, dass der Kapitän ein paar Worte spricht und seine Offiziere vorstellt. Dies geschah auf der Navigator in einer unglaublich lockeren und sympathischen Art. Leider lief das Prozedere nur in englischer Sprache ab, aber wir waren nun mal auf einem amerikanischen Schiff. Von dem bereits angesprochenen Buffet, nahmen wir uns nur ein paar, in Schokolade getauchte Erdbeeren, weil das Dinner ja noch nicht allzu lange beendet war. Mmhh.., waren die gut.
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Der Beweis, Cocktails zum Cocktail-Empfang |
Nach dem Ende dieses Empfanges hatten wir, bis zu unserem nächsten Programmpunkt, dem Besuch der Abend-Show im Metropolis-Theater, nur noch eine halbe Stunde Zeit. Dazu gingen wir in die Schoner-Bar, bestellten uns einen Tagescocktail (Mediterranean-Fizz) und setzten uns ein wenig in den Raucherbereich der Bar. Ein nicht gerade entspannender Ort, denn man wird aus drei verschiedenen Richtungen unterschiedlich beschallt. Zum einen die Musik aus der Schoner-Bar selbst, das klimpern und klingeln der Automaten aus dem Casino und zu guter letzt die Musik aus der Disco „The Dungeon“. Da wir aber schon bald wieder ins Theater aufbrechen wollten, ertrugen wir dieses Klanggemisch ohne murren. Natürlich hatten wir unsere Cocktails noch nicht geleert. Diese nahmen wir, ohne dass daran jemand Anstoß nahm bzw. auch nur komisch schaute, mit ins Theater „Metropolis“.
Hier trat heute Abend die englische Band „The Zoots“ auf. Diese nahm uns im wahrsten Sinne des Wortes mit „auf eine magische Reise zurück zu den 60-er Jahren“, wie sie im Programm angekündigt wurden. Fantastisch, meine eigene Teenager-Zeit lief wie in einem Film bei den, von den Zoots gespielten Songs der Beatles, Rolling Stones, Monkeys, Herman Hermits usw. usw., vor mir ab. Wahnsinn, das hat richtig reingehauen.
Nach der Show wollten wir zunächst noch einen Absacker in der Viking Crown Lounge trinken, aber was war da los. Total überfüllt, kein Platz frei. Na toll, dann halt wieder zurück nach unten. Auch hier, in allen Bars die Hölle los. Mit Glück fanden wir gerade noch ein Plätzchen in der Schoner-Bar, aber leider wieder nur im Bereich der vorher schon beschriebenen Dreifachbeschallungsabteilung. Der einzige Vorteil war für uns natürlich, dass wir hier zum rauchen sitzen bleiben konnten.
Wieder hatte dieses kleine Männchen, das die Uhren auf Kreuzfahrtschiffen doppelt so schnell laufen lässt wie im „wirklichen“ Leben, gnadenlos zugeschlagen und wir waren bettreif durch unsere ganzen Unternehmungen. Ein „Walk“ über die Royal Promenade durfte vor dem Schlafengehen natürlich nicht fehlen. Noch bevor wir die Promenade erreicht hatten, hörten wir, dass dort eine Riesenstimmung war. Hatten wir schon wieder etwas versäumt? Beim Betreten der Promande sahen wir, dass dort tausende von Leuten, also gut, das war übertrieben, aber hunderte waren es mit Sicherheit, angestachelt vom Animationsteam, das sich auf einer Brücke über die Promenade versammelt hatte, eine Party mit Hits aus den 70er Jahren feierten.
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Party-Meile "Royal Promenade" |
Was war das für ein Schiff! Nicht erst ab diesem Moment fiel mir auf, dass wir bei Unterhaltungen über das Schiff immer öfter die Worte „Wahnsinn, verrückt, einmalig, unglaublich, irre usw. usw.“ einfließen ließen. Tatsächlich, die Navigator und das was auf ihr geboten wurde, war eigentlich mit Worten nicht zu beschreiben.
Endlich war es soweit, wir waren auf der Kabine und streckten unsere müden Knochen aus. Schnell schliefen wir einem neuen Tag, der uns wieder einmal nach Piräus führte, entgegen.
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