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Donnerstag, 26. Mai 2011

Kreuzfahrt Navigator of the Seas (Tag 6: Kusadasi, Ausflug nach Ephesus)

Der heutige Tag war von uns als Highlight dieser Kreuzfahrt auserkoren worden, denn wir wollten zu der weltbekannten Ausgrabungsstätte von Ephesus fahren. Aus diesem Grund waren wir natürlich schon ein wenig aufgeregt und wachten so, ohne den Wecker gestellt zu haben, frühzeitig auf. Die Navigator lag zwar bereits im Hafen von Kusadasi als es 7 Uhr war, aber wir mussten uns keinen Streß machen, denn schon vor der Kreuzfahrt hatte ich für uns Zwei ein Taxi  über das Internet für 8 Uhr bestellt.

Es blieb uns also genügend Zeit für die Morgentoilette und das Frühstück. Ja, Frühstück, es war gerade einmal die Hälfte der Kreuzfahrt vorüber, schon hatte sich das Volumen des Bauches merklich vergrößert. Ein Hungergefühl war nicht mehr vorhanden. Da wir uns beide nicht mehr richtig wohl in unserer Haut, natürlich nur der, die sich um den Bauch spannte, fühlten, fiel das Frühstück recht spärlich aus. Eine Omelett mit Zwiebeln, Paprika und Tomaten, dazu eine Scheibe Schwarzbrot, Kaffee, O-Saft und ein Zigarettchen. Aber schon das Omelett war wieder viel zu viel. Jetzt drängte aber langsam die Zeit, um das Schiff zu verlassen.

Jetzt drängte aber langsam die Zeit, um das Schiff zu verlassen.
Die Anlegestellen für die Kreuzfahrtschiffe in Kusadasi liegen zentral, nur wenige Meter von der Altstadt von Kusadasi entfernt. Man kann also getrost von einer Destination der kurzen Wege sprechen. Nur wenige Minuten nach 8 Uhr waren wir am vereinbarten Treffpunkt mit unserem Fahrer, unmittelbar am Ausgang des Sicherheitsbereiches der Anlegestellen. Hier warteten eine größere Anzahl von, offensichtlich auch schon im Voraus gebuchten, Taxifahrern. Die Reihe abgegangen, ohne ein Schild mit unserem Namen entdeckt zu haben. Ja, dann schauen wir halt mal zum Hafenausgang, vielleicht finden wir ja dort unseren Taxifahrer. Aber auch hier hatten wir kein Glück. Nochmals schnell die Unterlagen gecheckt, aber es hatte alles seine Richtigkeit. Unsere Buchung war mit Email bestätigt worden, Datum und Uhrzeit passten. Was nun? O.k. ich ging nochmals zurück zu den wartenden Taxifahrern, vielleicht haben wir ja nur das Namensschild übersehen. Jeden einzelnen Taxifahrer aufs genaueste unter die Lupe genommen, aber keiner war für uns zuständig. Gut dann eben wieder zurück zum Hafenausgang, wo Anja auf mich gewartet hatte, aber auch sie hatte keine Erfolgsmeldung. Mir kam der dumme Gedanke, dass der Taxifahrer vielleicht wusste, dass wir schon zu viel zugenommen hatten und er wollte uns ein wenig zusätzliche Bewegung verschaffen, in dem wir ihn suchen müssen. Die Türken sind ja lustige Leute, vielleicht wollte der Taxifahrer auch nur verstecken spielen. So machten wir uns auf die Suche nach ihm. Keine Chance, er hatte sich zu gut versteckt. Spaß beiseite, langsam sah ich schon unsere Felle davon schwimmen. Das durfte doch nicht wahr sein, wir hatten uns doch soooo auf Ephesus gefreut. Ich kam mir so richtig hilflos vor. Anja fragte nach 20 Minuten suchen und warten ganz beiläufig, ob ich denn keine Telefonnummer hätte. Ja klar habe ich eine. Also Nummer gewählt, kurz nachgefragt und nach einer Minute hatte ich die Zusage, dass sofort ein Taxi losgeschickt wird, das in 10 Minuten kommen wird.

Mit gut einer ½ Stunde Verspätung waren wir mit einem Taxi auf dem Weg nach Ephesus. Nach gut 20 km Fahrt entließ uns der Taxifahrer am oberen Eingang der Ausgrabungsstätte. Er erklärte uns, dass für die Besichtigung von Ephesus etwa 2 Stunden ausreichend wären, weshalb er uns um 11 Uhr am unteren Eingang wieder aufnehmen wollte. Da mussten wir natürlich sofort ein Veto einlegen. Für unsere Art, die Dinge zu betrachten, handelten wir eine Zugabe heraus und wir einigten uns, dass wir um 11.45 Uhr am unteren Ausgang wären. So, das war geklärt und zielstrebig ging es zur Kasse . Ohne anstehen zu müssen, konnten wir unsere Eintrittskarten kaufen. Hier sei der Hinweis erlaubt, dass an der Kasse keine Euro angenommen werden. Es kann nur in neuen türkischen Lira bezahlt werden. Alternativ kann mit VISA bezahlt werden, was wir dann auch taten. Die Eintrittskarte kostet 20 YTL, umgerechnet etwa 9,- €. So, die Vorbereitungen waren erledigt, nun hieß es: „Ephesus wir kommen“!

Unsere Eintrittskarte für Ephesus
Die Besichtigung von Ephesus vom oberen zum unteren Eingang hat den Vorteil, dass man nur bergab gehen muss. Bei Temperaturen über 30 ° Celsius, waren wir sehr froh über diesen Umstand. Noch ein Hinweis, unbedingt genügend zu trinken mitnehmen, wir haben mehrere Personen gesehen, die während des Aufenthaltes in Ephesus Kreislaufprobleme bekamen.

Aber jetzt zu den Sehenswürdigkeiten selbst. Gleich nach dem Eingang ist das Varius-Bad zu sehen.

Varius-Bad
Die Therme grenzt im Westen an die Große Staatsagora, die das politische und religiöse Zentrum der Stadt war. Kurze Zeit später standen wir vor dem Odeion, einem ersten Highlight unserer Tour durch die Vergangenheit.

Odeion
Etwas weiter schließt sich das ehemalige Prytaneion an, der Sitz der amtierenden Magistratsbeamten. Erhalten sind Säulen der tempelartigen Fassade mit zahlreichen Inschriften.

Prytaneion
Teil der Inschriften an einer der Säulen
Nun ging es auf der schmalen, ›Clivus sacer‹ genannten Gasse bergab und gelangten so auf einen kleinen Platz, der stark zerstörte Monumente beherbergt. Rechts erhebt sich das teilrekonstruierte Memmius-Monument.

Memmius-Monument
Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes wird dieser durch den gewaltigen Unterbau eines Tempels abgeschlossen, dem Domitian-Tempel.

Domitian-Tempel
Weiter führte unser Weg zurück zum Memmius-Monument und dann weiter bergab, dabei passierten wir das Herakles-Tor, das früher einen dreifachen Torbogen besaß.

Herakles-Tor
Hier beginnt die großartige Kuretenstraße die heute wieder einen begeisternden Eindruck von kaiserzeitlichen Pracht- und Ladenstraßen vermittelt. Auf dieser Straße wurde es uns das erste Mal richtig bewusst, dass mit uns noch Tausende auf dem Gelände waren.

Kuretenstraße
Schon jetzt waren wir uns einig, dass Ephesus zu einer der beeindruckensten Ausgrabungsstätten, die wir uns bisher angesehen haben, gehört. Auf der Kuretenstraße ging es vorbei am Trajan-Brunnen.

Trajan-Brunnen
Wenige Schritte weiter bogen wir nach rechts auf eine Treppengasse ab und gelangten so zum Zugang zur Scholastikia-Therme.

Scholastikia-Therme
Es war nicht zu fassen, ging man nur wenige Meter von der Kuretenstraße weg, war man fast alleine. Nur noch wenige Touristen fanden hierher, obwohl sich von der Therme aus ein herrlicher Blick auf die Celsus-Bibliothek, dem Besuchermagnet von Ephesus, bot. Da bietet sich doch geradezu an, ein Erinnerungsfoto zu schießen.

Blick von der Scholastikia-Thzerme auf die Celsus-Bibliothek
Zurück auf dem Trubel der Kuretenstraße kamen wir nun zum Hadrian-Tempel, der zu Ehren Kaisers Hadrian erbaut wurde, der schon zu Lebzeiten als Gott verehrt wurde.

Hadrian-Tempel
Auf der dem Hadrian-Tempel gegenüberliegenden Straßenseite erkannten wir nun der Zugang für die zu Recht berühmt gewordenen Hanghäuser, die gänzlich mit einer Zeltplane überdacht wurden. Für die Besichtigung der Hanghäuser, die als größtes Puzzle der Welt bezeichnet werden, muss gesondert ein Eintrittsgeld von 15 YTL (ca. 6,60 €) bezahlt werden. Da nicht nur Anja´s Bandscheiben zu streiken begannen, sondern ihr auch die drückende Hitze zusetzte, entschieden wir, dass ich die Hanghäuser im Alleingang besichtigen werde. Die Unternehmung lohnte sich, was hier die Archäologen geleistet haben und in mühevoller Kleinarbeit wieder zusammengesetzt haben und noch immer zusammensetzen ist imposant. Der Genuss wird getrübt durch Massen von Besuchern, die in Gruppen über schmale Eisentreppen durch die Hanghäuser gelotst werden. Ein Überholen ist fast nicht möglich. Da Anja in der Hitze von Ephesus auf mich wartete, wollte ich aber so schnell wie möglich wieder bei ihr sein und nur einmal einen kleinen Eindruck der Hanghäuser gewinnen. Mir half eine kleine Finte, die mir angesichts der vielen Gruppen in den Sinn kam. Mein Ruf: „Please, I lost my Group“ ermöglichte mir mindestens 5 oder 6 Gruppen zu überholen. Betroffene, die meinen Bericht lesen, mögen mir die kleine Schummelei verzeihen, aber mal ehrlich, man darf doch eine liebe Frau nicht allzu lange alleine lassen. Einmal musste ich aber doch inne halten in meinem „Run“ durch die Hanghäuser. Eine Frau hatte sichtlich Kreislaufprobleme in der fast unerträglichen Hitze, die unter der Zeltkonstruktion herrschte. Ich leistete Erste Hilfe, indem ich mit Wasser aushalf, das ich ihr zu trinken gab. Die weitere Versorgung wurde dann durch ihren Mann und einem Reiseleiter vorgenommen. Trotz der Tatsache, dass ich in Formel 1-Geschwindikeit durch die Hanghäuser huschte, war ich fast eine halbe Stunde unterwegs gewesen.




In den Hanghäusern
Glücklich wieder mit Anja vereint, schauten wir uns noch eine gut erhaltene Latrinenanlage, die man über ein paar kleine Treppen neben dem Hadrian-Tempel erreichen kann, an. Die sehr gut erhaltene Anlage zeigt, wie modern die alten Römer schon waren. Abwasserkanäle verliefen unter den marmornen Toilettensitzen und spülten so Fäkalien in große Sammelkanäle.

Auch die alten Römer mussten schon
Vorbei an einem Torbau kamen wir nun zur nächsten großen Sehenswürdigkeit: der Celsus-Bibliothek.

Torbau neben der Celsus-Bibliothek
Sie ist eigentlich ein Grabbau, der vom Sohn des Prokonsuls Tiberius Julius Celsus (117-125) errichtet wurde. Die Bibliothek besitzt eine wieder aufgebaute, prächtige Fassade mit den personifizierten Tugenden des Celsus: Sophia, Arete, Ennoia und Episteme (Weisheit, Tugend, gute Gesinnung und Bildung). Der Büchersaal konnte etwa 12.000 Buchrollen aufnehmen.

Fassade der Celsus-Bibliothek
Ich hatte recherchiert, dass man den Sarkophag des Julius Celsus unter dem Bibliotheksraum durch eine Luke sehen kann. Wir fanden zwar eine vergitterte Luke, konnten aber rein gar nichts erkennen. Also mit dem Foto auf die Luke geblitzt, aber wegen der gleisenden Sonne war auf dem Display lediglich ein hell erleuchtetes Gitter zu erkennen. Erst zu Hause auf dem PC sahen wir, dass wir tatsächlich den Sarkophag des Julius Celsus gefunden hatten.

Sarkophag des Julius Celsus
Trotz des Umstandes, dass sich gerade um die Celsus-Bibliothek gefühlt die halbe Welt versammelt hatte, genossen wir den Anblick ausgiebig, um auch die vielen Einzelheiten des Bauwerkes zu erfassen.


Details des prächtigen Bauwerks
Neben der Bibliothek wurde das Markttor wieder aufgebaut, durch das wir auch schritten, um zum großen Theater von Ephesus zu gelangen.

Markttor
Über die Handelsagora ging es schnurstracks zum riesigen Theater von Ephesus.

Handelsagora
Dieses Theater bot fast 24.000 Menschen Platz. Anja „schwächelte" schon wieder, so dass ich alleine einen Blick in das Theater warf. Auf einen möglichen Spaziergang im Theater verzichtete auch ich.

Theater von Ephesus
Vom Theater lässt sich die spätantike Prachtstraße Arkadiané gut übersehen, die schnurgerade zum Hafen führte.

Arkadiané
Auf der Arkadiané wurde den Touristen ein Spektakel geboten. In Kostümen wurde ein Einzug des Kaisers, seiner Gefolgschaft und von Gladiatoren, sowie ein Kampf derselbigen, nachgespielt.


Touristenspektakel in Ephesus
Von der Arkadiané war es nur noch ein Katzensprung bis zum unteren Ausgang, dem wir nun, nach gut 2 ½ Stunden Besichtigung, zustrebten. Schnell hatten wir unter den vielen wartenden Taxifahrern unseren ausfindig gemacht. Dieser forderte uns auf, im Schatten zu warten, bis er uns mit dem Taxi abholt. Noch ganz überwältigt von den gesammelten Eindrücken, aber auch total geschafft von der Hitze, hatten wir nicht einmal mehr Lust an den, im Ausgangsbereich befindlichen, Souvenirständen vorbei zu schlendern. Wir sehnten uns nur noch danach im Taxi Platz zu nehmen und dort die Kühle der Klimaanlage zu geniesen. Auf alle Fälle hatte Ephesus das gehalten, was wir uns davon versprochen hatten und es war tatsächlich, trotz der Anfangsschwierigkeiten, zum Höhepunkt dieser Kreuzfahrt geworden.

Während der Rückfahrt erzählte uns der Fahrer noch ein wenig über Ephesus und Kusadasi. Flott ging es auf Kusadasi zu. Die Fahrt ging u.a. vorbei am angeblich größten Wasserpark Europas, dem Aquapark Adaland und dem bekanntesten Hotel von Kusadasi, dem Tusan Beach Resort Hotel. In unmittelbarer Nähe zur alten Karavanserei, die heute ein Hotel beherbergt, stiegen wir, nachdem wir den, bei der Onlinebuchung vereinbarten Preis in Höhe von 39,- €, zuzüglich 3,- € für die Parkgebühren in Ephesus entrichtet hatten, aus. Ich denke, dass dies ein wirklich annehmbarer Preis für den insgesamt rund 4-stündigen Ausflug ist.

Karawanserei von Kusadasi
Rundum zufrieden wollten wir jetzt nichts großartiges mehr unternehmen. Ich hatte zwar für Kusadasi noch ein kleines Programm zusammen gestellt, aber in punkto Kultur hatten wir heute schon genug getan. So entschieden wir, dass wir einfach mal durch den Bazar von Kusadsi bummeln. Gesagt, getan. Da es Mittag war, wehten uns verführerische Gerüche um die Nase, was unseren Magen wiederum dazu veranlasste uns zu signalisieren, dass es in der Türkei doch leckere Lahmacun gibt und das heutige Frühstück recht karg ausgefallen ist. Das bedeutete für uns, weg von den Touristenströmen, denn wir wollen zum Lahmacun essen am liebsten ein Lokal für Einheimische. Dazu gingen wir eine steile Straße hoch und schon war kein Touri mehr zu sehen. Da unser Wasservorrat auch schon aufgebraucht war, gingen wir in einen kleinen Tante-Emma-Laden, ich weiß bis heute noch nicht, ob es dafür auch einen türkischen Ausdruck gibt, deckten uns mit Wasser ein und fragten auf türkisch, wo wir eine gute Lahmacun bekommen könnten. Bereitwillig bekamen wir eine Wegbeschreibung. Leider jedoch hatten wir etwas falsch verstanden, bzw. haben eine Abzweigung verfehlt. Auf alle Fälle fanden wir die empfohlene Lahmacun-Bäckerei nicht. So schlossen wir einen Kompromiss. An der allerletzten Ecke, an die nur noch wenige Touristen kamen, setzten wir uns an der Aslanlar Caddesi (Löwenstraße) in ein kleines Restaurant und wurden, mit unseren paar Brocken türkisch, die wir sprechen, richtiggehend verwöhnt. Natürlich musste ich zu der wirklich ausgezeichneten Lahmacun ein Efes-Bier trinken und natürlich musste jeder von uns 2 Lahmancu essen. Ein Genuss. Jetzt waren wir aber wieder gestärkt und ausgeruht. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Restaurant war ein Friseur, dessen Werk wir während des Essens begutachten konnten. Trotz meiner Gegenwehr, wurde ich von Anja in den Friseursalon geschleppt. Wieder halfen uns unsere Türkischkenntnisse. Nach dem Preis gefragt, wurde uns, für den Umstand, dass hierher auch Touristen kamen, ein ordentlicher Preis gemacht, Haare schneiden (dazu gehört waschen, Scherenschnitt, Augenbrauen schneiden, Nasen- und Ohrenhaare abbrennen, föhnen). Alles zusammen 15 YTL, also etwa 6,60 €. Das ganze wurde noch aufgewertet, dass sich der Meister selbst an mir zu schaffen machte. Am Rande bekamen wir mit, dass kanadische Touristen für die selbe Leistung auch 15 bezahlten, aber dies in US-Dollar. Manchmal zahlen sich Fremdsprachenkenntnisse auch aus. Frisch gestylt machten wir uns nun wieder auf den Weg zum Hafen, da ich von der Hafen-Promenade noch ein schönes Bild von der Navigator schießen wollte. So schlenderten wir gemütlich durch das Städtchen bis zur Hafen-Promenade, an der entlang wir wieder in Richtung Karawanserei liefen.

Die Navigator of the Seas im Hafen von Kusadasi
Auf der Hafenpromenade, der Spruch bedeutet: "Frieden in der Heimat, Frieden in der Welt"
Da noch Zeit war und sich unsere Füße wieder ein Stück weit erholt hatten, schwenkten wir noch einmal in den Bazar von Kusadasi ein und streiften ein wenig durch das bunte Treiben. In einem gemütlichen Lokal genehmigten wir uns noch ein Bierchen, bevor wir den Rückweg zur Navigator antraten. Mit der Gewissheit, einen wunderschönen erlebnisreichen Tag in der Türkei verbracht zu haben, betraten wir gegen 15.30 Uhr unser Schiff. Vorher genossen wir den Anblick der beiden nebeneinander liegenden Kreuzfahrtschiffe Navigator of the Seas und Star Princess.

Friedlich vereint die Navigator und die Star Princess
Viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht, denn zum Ablegen der NotS wollten wir wieder auf dem Außendeck sein. So richteten wir es ein, dass wir uns im Büfett-Restaurant mit Kaffee versorgten und, während wir diesen genüsslich schlürften, das Auslaufmanöver vom Pool-Deck aus beobachteten. Leider hatte es ein wenig zugezogen, trotzdem bot sich uns ein herrliches Bild auf Kusadasi selbst, die Taubeninsel und auf die noch im Hafen liegenden Schiffe, Star Princess von Princess-Cruises und Silver Wind von Silversea Cruises.

Ein letzter Blick auf Kusadasi,
die Taubeninsel,
die Star Princess und die Silver Wind
Wieder ließ unser Programmablauf keine Verschnaufpause zu. Heute war für 17.30 Uhr öffentliches Schlittschuhlaufen im Studio B angesagt. Anja ließ es sich nicht nehmen, sie wollte wieder einmal auf Schlittschuhen stehen. Und wie viele Leute können von sich behaupten, dass sie auf dem Mittelmeer bei 30° Celsius Schlittschuh gelaufen sind. Die Aussage stimmt doch mal so, es wurden ja nur ein paar Kleinigkeiten weggelassen, mit denen man aber auch angeben kann. Aber es ging nicht ums angeben sondern nur darum, kann ichs eigentlich noch. Also auf ging´s ins Eisstadion. Zuerst mussten ein ganzer Stapel von Erklärungen ausgefüllt werden, in denen Royal Caribbean von sämtlichen Schadensersatzansprüchen bei Unfällen entbunden wurde. Diese Erklärungen gingen sogar soweit, dass sogar noch nicht geborene Nachkommen gegenüber Royal Caribbean keinerlei Schadensersatzansprüche geltend machen können. Echt amerikanisch halt. Nach dieser Prozedur zum Schlittschuhverleih und dann ab aufs Eis. Das ganze alles kostenlos, falls es jemanden interessiert. Anfangs ein wenig wackelig, doch dann ging es ganz gut, wenn man noch die Tatsache bedenkt, dass Anja besonders vorsichtig wegen ihres Bandscheibenvorfalls zu Werke ging. Sie strahlte über´s ganze Gesicht. Das war wirklich noch das Tüpfelchen auf dem i, nach diesem eh schon wunderschönen Tag.

Anja beim Schlittschuhlaufen "auf dem Mittelmeer"
Der Abend stand ganz im Zeichen der Erholung und Entspannung. Das Essen hatten wir in kluger Voraussicht für 19 Uhr bestellt gehabt und wir bekamen, zur Freude aller, auch wieder einen Tisch bei Terence und Ian. Nach Beendigung der Essensprozedur mit „Nachfolgeprogramm“, da sag ich nur Espresso, entschlossen wir uns, vor dem Theater, wieder einmal in die 19th-Hole-Bar zu gehen und dort einen Tagescocktail zu trinken. Dem Kellner machten wir klar, dass wir diesen aber nicht in einem „Bezahl-Glas“ wollen. Es kam zu einem kleinen Disput zwischen dem Kellner und mir, da dieser der Meinung war, dass dies nicht ginge. Er fragte schließlich bei seinem Chef nach und wir bekamen unsere Tagescocktail „solo“, also ohne Bezahl-Glas mit einer Entschuldigung kredenzt. Am Nachbartisch saß ein Paar aus den USA, besser gesagt aus der Nähe von New Orleans, wie sich später herausstellte, mit denen wir schnell ins Gespräch kamen. Es entwickelte sich eine herzliche Unterhaltung, über der wir ganz übersahen, dass es schon längst Zeit gewesen wäre, ins Theater zu gehen. Aber wie schon gesagt, die Unterhaltung war so herzlich, dass es in keinster Weise schlimm war, unser normales Programm einfach über den Haufen zu werfen. Durch die Glasfront der Bar hatten wir beobachten können, dass die Navigator schlechtem Wetter entgegen fuhr und es schließlich auch zu regen anfing. Unberührt dieser Entwicklung, einfach nur den Abend geniesend, ließen wir diesen in der 19th-Hole-Bar ausklingen.

Leider waren auch diese Nacht die kleinen Männchen am Werk, die gegen die Wasserrohre hämmerten, so dass ich die Ohropax wieder einsetzen, und Anja eine gestörte Nacht verbringen musste.



Nautical Cities - Cruise Ship Tickers

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