Hier entsteht nach und nach eine Seite mit Reiseberichten über unsere Kreuzfahrten, in denen viele Tipps beinhaltet sind, wie Landausflüge selbst organisiert werden können.

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Dienstag, 20. April 2010

Kreuzfahrt Vision of the Seas (Tag 3)

Dienstag, 20.04.2010

geplant: 
Landgang in Vigo/Spanien – Ausflug nach Pontevedro

tatsächlich: 
Planung und Start des Ersatzprogramms (Buchung und Umbuchungen, Flug nach Madrid, Zwischenübernachtung in Madrid)

Am Dienstagmorgen erzählte ich Anja, dass ich in der Nacht gesehen habe, dass der Flug nach Barcelona wahrscheinlich durchgeführt wurde. Eine Überprüfung ergab, der Flieger hatte tatsächlich Stuttgart in Richtung Barcelona verlassen. Dies war das Angriffssignal für Anja. Ihr Laptop lief heiß. Die weiteren Geschehnisse muss ich nun doch fast minutiös niederschreiben.

08.30 Uhr:

Frage von Anja an mich: „Wenn wir am Mittwoch (21.04.10) in Santiago de Compostela um ca. 13 Uhr ankommen, schaffen wir es dann noch, in La Coruña auf´s Schiff zu kommen? Ich hab da nämlich einen Flug von Madrid nach Santiago de Compostela für 190,- Euro für uns beide“.

Ich studierte kurz den Routenplan und stellte fest, dass die Vision an diesem Tag um 17 Uhr in La Coruña ablegt. Es wäre also machbar. Nur wie kommen wir nach Madrid? Ich schaute also auf die Website des Airports Stuttgart und sah einen recht kleinen Flugplan für den heutigen Tag, aber, es gingen tatsächlich Flüge. Kurz überflogen und dann sprang mich die Meldung förmlich an: GERMANWINGS NACH MADRID, ABFLUG UM 12.00 UHR. Da wir ursprünglich am vergangenen Sonntag genau diesen Flug, nur mit Abflugzeit um 17.50 Uhr, gebucht hatten, war eine kostenlose Umbuchung möglich. Nur, sind noch Plätze frei? JA, Plätze noch verfügbar! Was nun, nicht gewaschen, keine Koffer gepackt, Fahrtzeit nach Stuttgart knapp 1 ½ Stunden usw. Eigentlich nicht zu schaffen. Zunächst saßen wir wie erstarrt da. Ja oder nein?

Also gut, nochmals investieren und das Unmögliche versuchen, wer nicht wagt der nicht gewinnt!

09.00 Uhr:

Arbeitsteilung. Anja musste Papa anrufen, denn er musste uns nach Stuttgart fahren, selbst fahren und dann noch Parkplatz suchen war wegen Zeitmangel nicht möglich. Weiter musste sie Koffer packen. Ich wurde zur PC-Arbeit verdonnert. Flug von Stuttgart nach Madrid umgebucht. Flug von Madrid nach Santiago de Compostela neu gebucht. Server der Fluggesellschaft anscheinend überlastet. Hat die Buchung geklappt? Gott sei Dank, Bestätigungs-Email ist gekommen. Den Ausdruck der Flugunterlagen, sowie den Online-Check-In für den Flug von Madrid nach Santiago de Compostela sparte ich mir aus Zeitgründen. Dies wird schon irgendwie in Spanien möglich sein, da der Laptop sowieso mit auf Reise ging. Das nötige Hotel in Madrid (Suites Kris Aeropuerto) habe ich dann telefonisch (Sprachenwirrwarr in deutsch, englisch, spanisch) gebucht. Was war noch zu tun? Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, der Puls raste. Warum musste gerade ICH, gerade DIESE Kreuzfahrt buchen? Das war eigentlich das einzige was ich noch denken konnte.

09.30 Uhr:

Anjas Papa war da, Koffer verladen, Flugunterlagen, Pässe, Unterlagen für die Vision of the Seas, Unterlagen für den Rückflug von Oslo. Das Wichtigste hatten wir. Während dieses Check noch schnell ein Zigarettchen und los ging´s. Zwischendurch hatten wir uns am Flughafen Stuttgart erkundigt und von dort die Auskunft erhalten, dass ein einchecken bis 11.15 Uhr möglich war, der Flug auch ging, und dies wahrscheinlich pünktlich.

Zunächst ging die Fahrt recht zügig. Für die Autobahn A 8 in Richtung Stuttgart verhältnismäßig wenig Verkehr. Der Verkehrsinformationsdienst meldete auch keine Behinderungen, so ging es mit ca. 180 km/h Richtung Flughafen. Jetzt sah es tatsächlich so aus, dass wir es schaffen könnten. Aber, es wäre keine ungewöhnliche Kreuzfahrt, wenn nun alles glatt laufen würde. In der Nähe von der Anschlussstelle Aichen STAU! Es war zum Haareraufen! Keine Meldung im Radio warum der Stau war, wie lange der Stau war, geschweige das überhaupt ein Stau war. Wir saßen wie auf Eiern. Nach ca. 3 km Stop and Go sahen wir die Ursache, eine Baustelle. Der „Spaß“ hatte uns 20 Minuten gekostet. Jetzt wurde es aber knapp. Mit teilweise über 200 km/h ging es nun, ohne weitere Zwischenfälle, Richtung Flughafen.

11.13 Uhr:

Ankunft am Flughafenterminal in Stuttgart. Anja sprintete los in Richtung Eincheckschalter, ich mit etwas Verzögerung mit den Koffern hinterher. Der Schalter hatte noch geöffnet, innerhalb weniger Minuten waren wir eingecheckt. Jetzt erst mal tief durchatmen. Wir hatten es tatsächlich geschafft –oder!? Nach all den Widrigkeiten war ich mir da nicht so sicher, darum sagte ich, dass ich erst daran glaube, wenn wir in der Luft sind.

Bis zum Abflug war noch Zeit, um alles nochmals durchzugehen, hatten wir auch nichts vergessen? Klar, jetzt fiel es mir ein. Aus Internetforen wusste ich, dass die Reederei die Genehmigung erteilen muss, wenn an einem anderen, als dem normalen Abgangshafen eingecheckt wird. Wie soll ich jetzt die Genehmigung von Royal Caribbean einholen? Ich hab keine Nummer von Miami und wenn, würden die mich mit meinem dürftigen Englischkenntnissen verstehen? Plötzlich kam mir die Erleuchtung. Unser Freund und Reisebüroinhaber Hacky könnte uns doch weiter helfen. Obwohl wir diese Reise nicht bei ihm gebucht hatten, erklärte er sich sofort bereit, die Freigabe von Royal Caribbean einzuholen. Gut, auch das wäre also in die Wege geleitet. Und dann, das unglaubliche geschah, wir durften tatsächlich in den Flieger steigen, zwar mit etwas Verspätung, aber immerhin.

12:30 Uhr:

Unser Flug nach Madrid hebt in Stuttgart ab. Ab sofort lautet das Motto: Vision of the Seas, WIR KOMMEN! Als kleine Anmerkung, falls es jemanden interessieren sollte, die Maschine war nur halb voll.

Langsam fiel der Stress von uns ab. Trotz der kleinen Verspätung landeten wir pünktlich und ohne Zwischenfälle auf dem Flughafen Barjas in Madrid. Nachdem wir unsere Koffer ziemlich schnell in Empfang nehmen konnten, verließen wir den Terminal. Da unser, telefonisch gebuchtes Hotel, in Flughafennähe lag und einen kostenlosen Shuttle-Service anbot, klingelte ich also das Hotel an. Problemlos, erklärte ich der Dame am anderen Ende der Leitung: „Wir sind da, holt uns bitte ab“, dies natürlich mit meinem dilettantischen Sprachwirrwarr, aber wir verstanden uns. Weitere 10 Minuten später saßen wir im hoteleigenen Shuttlebus und kurze Zeit später standen wir an der Rezeption des Kris-Aeroporto-Suites in Madrid. Meine telefonische Buchung von heute früh hatte geklappt und wir bekamen einen Zimmerschlüssel. Wahrscheinlich da wir in diesem Hotel am Vortag eine Buchung ungenutzt verstreichen lassen mussten, bekamen wir ein besonderes Zimmer, bestehend aus Schlafraum, Aufenthaltsraum, Küche, Bad und einer großen Dachterrasse. Das ganze für 60,- Euro, Frühstück inbegriffen.

Nach Bezug unseres Zimmers erst mal den Laptop angeworfen (WLAN auf dem Zimmer verfügbar), den Online-Check-In für den Flug am nächsten Tag erledigt, die Unterlagen dafür auf dem, in der Hotelempfangshalle stehenden, für jeden Hotelgast frei nutzbaren, Drucker ausdrucken lassen und schon war wieder eine Barriere aus dem Weg geräumt die wir auf dem Weg zur Vision of the Seas zu überwinden hatten. Bei dieser Gelegenheit kamen wir mit einem deutschen Paar ins Gespräch. Nachdem wir diesem, unsere „Leidensgeschichte“ erzählt hatten, ernteten wir nur verständnisloses Kopfschütteln. Für die Beiden war es unverständlich, in Zeiten des nicht absehbaren Flugchaos, Deutschland zu verlassen. Sie versuchten seit 4 Tagen erfolglos auf irgend eine Art und Weise nach Deutschland zurück zu kehren. So unterschiedlich können doch Wünsche sein.

Eine zunächst ins Kalkül gezogene Fahrt ins Zentrum von Madrid, strichen wir, da die Zeit doch schon fortgeschritten war. So tranken wir zunächst an der Hotelbar zwei leckere Cafe con Leche und entschlossen uns dabei, das wir noch einen kleinen Spaziergang in Hotelnähe unternehmen und dabei Ausschau nach einem Restaurant halten. So schlenderten wir durch die Straßen und stießen dabei auf eine große Einkaufspassage. Für Anja ein Urlaubsbeginn nach Maß. Shoppen war also angesagt. Da es in dieser Passage auch eine Menge Restaurants gab, war schnell entschieden, dass wir die Gelegenheit beim Schopf packen und wir hier auch gleich zu Abend essen. So bummelten wir ein wenig durch die Geschäfte und fanden auch ein Restaurant das uns zusagte. Bei der Bestellung waren unsere Spanischgrundkenntnisse sehr hilfreich und wir aßen verhältnismäßig gut zu einem günstigen Preis. So gestärkt wurde ich von Anja wieder durch etliche Boutiquen geführt. Mittlerweile wurde mir in meinem langärmeligen Sweatshirt recht warm und ich erklärte Anja, dass ich doch besser ein Polo-Shirt hätte anziehen sollen. Anjas Blick verriet mir alles. So ein Kleidungsstück gab unser, in aller Eile gepackte Koffer, nicht her. Wie gut doch, dass meine Frau so gerne in Einkaufs-Centern bummelt. Schnell war Abhilfe geschaffen und ich durfte in einem neuen Polo-Shirt, ohne ins Schwitzen zu geraten, noch in viele Geschäfte schauen.

Als wir uns auf den Heimweg zum Hotel machten, fing es schon an zu dämmern. Kurz auf unser Zimmer, den Staub abgeduscht und danach noch etwas in die Hotelbar und dort haben wir, bei ein paar Bierchen, den Tag ausklingen lassen.

Unser Hotel Suites Kris Aeropuerto in Madrid 
Ausblick von unserer Dachterrasse im Hotel Suites Kris Aeropuerto




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