Hier entsteht nach und nach eine Seite mit Reiseberichten über unsere Kreuzfahrten, in denen viele Tipps beinhaltet sind, wie Landausflüge selbst organisiert werden können.

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Mittwoch, 21. April 2010

Kreuzfahrt Vision of the Seas (Tag 4)

Mittwoch, 21.04.2010:


geplant:
Landgang in La Coruña/Spanien – Ausflug nach Santiago de Compostela

tatsächlich: 
Flug von Madrid nach Santiago de Compostela, Einschiffung in La Coruña 

07.00 Uhr

Obwohl wir nach diesem hektischen Tag wie die Babys geschlafen haben, wachten wir ohne Wecker pünktlich um 7 Uhr auf. Perfektes Timing. Für den Tag frisch gemacht und danach gingen wir zum Frühstücken. Dieses war qualitativ nicht überwältigend, aber es gab alles was zu einem mitteleuropäischen Frühstück gehört. So gestärkt konnten wir den Aufgaben, die für uns heute noch bereit standen, entgegentreten. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir aber noch nicht, dass uns nochmals ein ähnlich dramatischer Tag wie der gestrige bevorstand.

08.30 Uhr


Auf dem Zimmer zurück, um die Koffer fertig zur Weiterreise zu packen, meldete sich Anjas Handy, das sie nicht mit zum Frühstück genommen hatte. „Ein verpasster Anruf“. Ja klar, Hacky wollte uns vermutlich Bescheid geben, wegen der Genehmigung von Royal Caribbean. Also, bei Hacky zurück gerufen. Dieser erklärte uns, dass er eine Email von Royal Caribbean erhalten habe, aus der hervorgeht, dass ein solcher Antrag mindestens 7 Tage vorher gestellt werden muss. Schockzustand! Was nun? Abbrechen? Nach La Coruña anreisen und dann nicht auf das Schiff gelassen werden? Das darf doch alles nicht wahr sein, wer oder was hat sich denn gegen uns verschworen! Gut, überlegen, Hacky kann also nichts für uns tun, dann muss ich eben mit Royal Caribbean selbst reden. Laptop nochmals ausgepackt, Telefonnummer von Royal Caribbean Deutschland rausgesucht, Problem erklärt. Der junge Mann erklärte mir, dass aufgrund der Aschewolke es eigentlich kein Problem sein dürfte, die Genehmigung von Miami zu bekommen, sie, Royal Caribbean Deutschland, hätten das in den letzten Tagen schon des öfteren praktiziert und es sei immer das O.K. aus Miami innerhalb von ein paar Stunden gekommen. Da ich aber über England gebucht habe, kommt er an meine Daten nicht heran, sondern nur das Büro in England und dies müsste auch die Ausnahmegenehmigung für mich in Miami einholen. Er gab aber zu bedenken, dass das Büro in London erst um 10 Uhr öffnet.
Es blieb also ein Hoffnungsschimmer. Nun war es aber höchste Zeit im Hotel auszuchecken und uns vom Shuttlebus des Hotels zum Flughafen bringen zu lassen. Das klappte wenigstens hervorragend.

10.00 Uhr


Wir waren noch auf der Suche nach unserem Check-In-Schalter, als es 10 Uhr wurde. Natürlich wollte ich diese Hürde so schnell wie möglich, wenn sie überhaupt noch aus der Welt geschafft werden konnte, aus dem Weg räumen. In „unserem“ Reisebüro in London meldete sich aber nur der „Blechdepp“. Oh Mann, macht euren Laden auf, wir brauchen Hilfe! Der Check-In-Schalter wurde schließlich von uns gefunden und wir konnten ohne Wartezeit unser Gepäck aufgeben.

10.30 Uhr


Bis jetzt nur den Anrufbeantworter in London erreicht. Haben die in England Feiertag oder wollen die nichts arbeiten? Ein letztes Zigarettchen vor dem Flughafenterminal und dann ab in den Sicherheitsbereich. Plötzlich die Erleuchtung bei mir. England – Zeitverschiebung! Büroöffnung 10 Uhr bedeutet also nach MESZ 11 Uhr! Dann sitzen wir halt noch ein wenig länger auf Kohlen. Haben wir denn nicht schon genug mitgemacht?

11.10 Uhr


Boarding, während des Einsteigens in das Flugzeug zum x-ten Male das Reisebüro in London angeklingelt und? es meldet sich eine nette Damenstimme am anderen Ende meines Handys. Ich erkläre in meinem miserablen Englisch (ein Jahr freiwillig Englischkurs Volksschule) mein Problem. Ich kann es kaum fassen aber die Frau hat unser Problem auf Anhieb verstanden und sagte mir zu alles menschenmögliche in die Wege zu leiten, dass wir in La Coruña auf die Vision gehen können. Rückruf wurde zugesichert.

12.50 Uhr

Landung in Santiago de Compostela. In Rekordzeit halten wir unsere Koffer in der Hand. Sofort Handy angeschaltet, um für London erreichbar zu sein. Um 13.15 Uhr stehen wir vor dem Flughafengebäude, Regen. Mein Handy meldet sich, ein verpasster Anruf. Angezeigt wird die Nummer des Reisebüros in London. Ich hab doch gesagt dass ich für 1 ½ Stunden nicht erreichbar bin, wurde das vielleicht nicht verstanden oder haben die in London noch eine Frage. Die Kohlen werden noch heißer. Jetzt muss aber zuerst eine Lösung her, wie wir die restlichen 80 km vom Flughafen Santiago de Compostela nach La Coruña meistern. Schnellste Lösung wäre natürlich ein Taxi nehmen. Aber vielleicht gibt es ja eine günstigere und fast gleich schnelle Lösung mit einem Bus. Zunächst einmal den Taxipreis erfragt, Ergebnis 100,- Euro. Ganz schön gesalzen. Vom Taxistand aus habe ich ein paar Busse stehen sehen, also nichts wie hin und mal nachgefragt ob ein direkter Bus vom Flughafen nach La Coruña geht. Das ist nicht der Fall, wenn mit Bus dann vom Flughafen bis zum Busbahnhof in Santiago de Compostela und von dort nach La Coruña. Da ich einen Zeitpuffer haben wollte, falls es Schwierigkeiten am Schiff gibt, verwerfe ich diese Lösung und wir gehen wieder zum Taxistand.

13.30 Uhr

Nach ein paar Verhandlungen über den Fahrpreis, den wir auf 80,- Euro drücken können, sitzen wir im Taxi in Richtung La Coruña, den hoffentlich letzten Teil unserer Odyssee, um auf die Vision of the Seas zu kommen. Jetzt fällt mir wieder der entgangene Anruf aus London ein. Ich will Klarheit und rufe nochmals in London an. Natürlich habe ich eine andere Person am anderen Ende, nicht die hilfreiche Dame. So erkläre ich meinem Gesprächspartner wieder die ganze Angelegenheit. Auch er kapiert unser Problem und will nun meinen Familiennamen, den ich dann auch noch buchstabieren soll. Das ist mir jetzt alles zu viel und ich frage den jungen Mann, ob er nicht mit meiner Buchungsnummer recherchieren will. Anscheinend ist es ihm zu viel Arbeit die Maske an seinem PC zu wechseln und er verlangt wieder nach meinem Namen. Ich vergesse nun mal kurz meinen Anstand und auch die Tatsache, dass mein Gegenüber nur englisch versteht und belle in reinstem Bayrisch „Kruzifix, jetzt gib endlich meine Buchungsnummer ein“ in das Telefon. Als Antwort höre ich plötzlich: „O.K., please give me your number“. Ich nehme ganz einfach mal an, der junge Mann hatte bayerische Vorfahren. Dann ging alles ganz schnell, nach kurzer Pause kam die erlösende Antwort, dass eine Email aus Miami angekommen ist und wir in La Coruña an Bord der Vision gehen dürfen. Erlösung pur! Nicht einmal 5 Minuten später klingelte mein Handy. Als ich das Gespräch annahm, meldete sich die jungen Dame vom Reisebüro in London und überbrachte mir nochmals die freudige Nachricht.

14.45 Uhr

Unser Taxifahrer brachte uns direkt zum Eingang der Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe, wobei unsere Spanischkenntnisse sehr hilfreich waren, um an den richtigen Hafen gebracht zu werden. Zunächst wurden wir von den spanischen Hafenbehörden in Empfang genommen. Ich erklärte den Beamten unsere Situation und es wurde auf einer Liste nachgesehen. Nachdem wir ja was besonderes sind und wir die Genehmigung zur Einschiffung ganz kurzfristig bekommen haben, konnten wir auf dieser Liste nicht stehen. Dies erklärte ich dem Verantwortlichen auch so. Ein kurzer Anruf auf dem Schiff, dann die Bitte kurz zu warten, bis ein Verantwortlicher vom Schiff kommt. Die Wartezeit wurde verkürzt durch die Passkontrolle und Durchleuchtung unseres Gepäcks. Nach kurzer Zeit kam ein Rückruf von der Vision of the Seas, dass alles in Ordnung sei und wir schon einmal bis zum Schiffseingang gehen dürfen. Der, an diesem Kontrollpunkt verantwortliche Offizier der Vision, wollte von uns wissen, warum wir erst heute einchecken. Nachdem ich ihm unsere Geschichte in Kurzform erklärt hatte, gab er uns den Rat, sofort nach Betreten des Schiffes, in eine Bar zu gehen und ein paar Whiskys zu trinken, dann sei alles in Ordnung. Diesen Rat nahm ich mir später zu Herzen, ersetzte aber die Whiskys durch Bier. Es dauerte nicht einmal eine Zigarette lang und wir wurden vom Cruise-Direktor in Empfang genommen und zur Rezeption geführt. Nach weiteren 10 Minuten war das Formelle erledigt, wir hatten unsere Schiffskarten in der Hand und wurden zu unserer Kabine begleitet.

15.30 Uhr

Wir hatten es tatsächlich geschafft, unsere Kreuzfahrt begann, und, ich nehme es vorweg, ab diesem Zeitpunkt war alles nur noch traumhaft und alles klappte wie am Schnürchen!




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