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Samstag, 24. April 2010

Tag 4 auf der Vision of the Seas (24.04.2010, Zeebrügge):

Am heutigen Tage sollte die Vision of the Seas um 10 Uhr im Hafen von Zeebrügge ankommen. So konnten wir nach dem gestrigen anstrengenden Tag ohne Angst haben zu müssen, dass wir etwas versäumen, ausschlafen. Durch den Umstand, dass wir gestern recht früh ins Bett gegangen sind, waren wir jedoch schon gegen 08.30 Uhr auf den Beinen. Ein Vorteil wie sich später noch herausstellen sollte. Absolut stressfrei brachten wir die Morgentoilette hinter uns und gingen gemütlich zum frühstücken ins Buffet-Restaurant „Windjammer-Cafe“. Wie bekamen einen schönen Fenstertisch. Noch während des Frühstücks sahen wir, dass die Vision bereits um 09.30 Uhr in den weitläufigen Hafen von Zeebrügge einfuhr.

Einfahrt in den Hafen von Zeebrügge
Das ließ darauf hoffen, dass wir überpünktlich vom Schiff kommen könnten, denn wir hatten uns für heute wieder ein umfangreiches Besichtigungsprogramm zusammen gestellt.

Nach dem Frühstück also gleich auf die Kabine zurück und die gemeine Touristenausrüstung (Foto, Rucksack Stadtplan usw.) zusammen gepackt. Während wir dies bewerkstelligten, sahen wir schon von unserem Kabinenfenster aus, dass unser Schiff beim Anlegemanöver war. Super, dann konnte es ja bald los gehen.

Da wir im Cruise Compass darüber informiert worden waren, dass ein Privatunternehmen aus Zeebrügge einen Bus-Shuttle vom Schiff bis zum Bahnhof in Blankenberge durchführen wird, wollten wir natürlich bei einen der Ersten sein, die dort ankommen. Dies aus dem Grund, weil um 11.10 Uhr ein Zug nach Brügge ging, mit dem wir fahren wollten, ansonsten würden wir erst eine Stunde später nach Brügge kommen. So kam es, dass wir am Ausgang standen, bevor dieser geöffnet worden war. Ist ja auch interessant zu beobachten, wie dies von statten geht. Schließlich konnten wir von Bord, nachdem unsere Bordkarten abgescannt waren. Der örtliche Busunternehmer der den Shuttle-Service durchführte, war wohl durch die überpünktliche Ankunft der Vision überrascht worden, denn der Ticket-Schalter (ein Tisch, zwei Stühle, eine Kassiererin und eine Kartenausgeberin) für die Busfahrkarten war noch nicht aufgebaut. Jetzt kam vielleicht Hektik auf, köstlich. Schließlich war der Tisch plaziert und der Verkauf der Busfahrkarten konnte beginnen. Falsch gedacht! Jetzt kam ein Offizier der Vision of the Seas ins Spiel. Der mobile Fahrkartenschalter, war diesem zu nah an der Gangway postiert. Sprachgewirr, wildes Gestikuliere, irgendwann hatte man verstanden. Kurzerhand wurde der Fahrkartenschalter verschoben. 1 m zurück, eine Meute von ca. 50 Ausflüglern folgten. Das war zu wenig, noch 5 m zurück, gut? Nein, jetzt nach rechts, nein nach links, die Meute folgte, schließlich wurde es zur Millimeterarbeit und plötzlich passte alles. Ja, eine Seefahrt die ist lustig! Doch mittlerweile war die kartensüchtige Meute angewachsen und man musste um die „Fahrkartenverkäuferinnen“ Angst haben. Schließlich begann der Verkauf und wir mussten feststellen, dass der Shuttlebus-Unternehmer seinen Betrieb wohl dringend sanieren wollte da er pro Person für die Hin- und Rückfahrt, vom Schiff bis zum Bahnhof Blankenberge, stolze 12,- Euro berechnete. Länge der einfachen Fahrt ca. 6 km. Nachdem wir der drängelnden Meute den Vortritt gelassen hatten, erstanden wir auch unsere Fahrkarten und kamen sogar mit dem zweiten Bus, der das Hafengelände verließ mit.
Am Bahnhof von Blankenberge angekommen kauften wir noch eine Wochenend-Hin- und Rückfahrkarte für den Zug von Blankenberge nach Brügge. 15 Minuten vor Abfahrt des Zuges standen wir mit einigen anderen Passagieren der Vision auf dem Bahnsteig und warteten auf das Eintreffen des Zuges.

Auf dem Bahnsteig von Blankenberge
Mit ein wenig Verspätung fuhr der IC 1610, in dem wir problemlos einen Sitzplatz bekamen, in Richtung Brügge los. Durch die Ebene von Westflandern erreichten wir nach gut 10 Minuten den Bahnhof von Brügge, von wo aus wir unseren heutigen Stadtrundgang starteten.

Als wir das Bahnhofsgebäude verlassen hatten, überquerten wir zunächst den Bahnhofsvorplatz, gingen über die breite Buiten Begijnenvest und ignorierten das Hinweisschild „Zur Altstadt“, dem fast alle unsere Mitreisenden folgten. Wir hielten uns aber links und schlenderten durch eine schöne Parkanlage, die entlang des Koning Albert I. Laan führt, vorbei an dessen Reiterstatue, bis zum modernen Concertgebouw.

Am Concertgebouw
Schnell hatten wir mitbekommen, dass heute in Brügge offensichtlich der Frühjahrsmarkt statt findet, da links und rechts unseres Weges Marktstände aufgestellt waren. So war der Weg bis zum Concertgebouw recht kurzweilig und Anja hatte natürlich viel anzusehen.

Am großen Platz vor dem Concertgebouw war, wie unschwer zu erkennen war, das Zentrum des Marktes und hier wimmelte es nur so von Marktbesuchern. Anja zuliebe besahen wir uns auch hier ein klein wenig die Angebote, um anschließend über die Zuidzandstraat in die Altstadt von Brügge einzutauchen.

Schnell hatten wir die älteste Pfarrkirche Brügges erreicht, die Salvatorkathedrale. Kurz nach 12 Uhr standen wir dann vor den Pforten der Kirche, die aber verschlossen waren. Ein Blick auf unseren schlauen Plan, ja klar, da stand dick geschrieben, geöffnet von 09 bis 12 Uhr. Wir hatten es also wieder einmal geschafft, wir waren zu langsam! Also die Kirche nur von außen bestaunt und dann ging es schon weiter durch die Gassen von Brügge.

Turm der Salvatorkathedrale
Schnell stellten wir fest, dass es auch hier viel zu besehen gibt. Über den Simon Stevinplein gelangten wir in die Straße „Oude Bourg“ mit ihren herrlichen Häusern.

Auf dem Stevinplein
Oude Bourg
on dort war es nicht mehr weit bis zum Belfried mit seinen dazu gehörigen Hallen. Wir genossen es, über den Innenhof des Belfried zu gehen.

Am Belfried

Nur war großer „Kriegsrat“ angesagt. Sollen wir auf den Belfried steigen oder nicht? Schließlich, nach Abwägung von Für und Wider, entschlossen wir uns, diesen Genuss für einen möglichen, in der Zukunft liegenden Aufenthalt in Brügge aufzuschieben. So traten wir, durch das Tor des Belfrieds auf den Grote Markt. Eine wahre Augenweide dieser Platz. Uns war sofort klar, dass wir auf diesem Platz bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, einige Zeit verweilen werden, um alles in uns aufzusaugen.


Grote Markt
In der Mitte des Platzes thront das Standbild von Jan Breydel und Pieter De Coninck, zwei Brügger Volkshelden. Aus der Gesamtkomposition des Platzes mit seinen liebevoll restaurierten mittelalterlichen Häusern stechen noch besonders das neugotische Provinziale Regierungsgebäude und der Belfried hervor.

Mittelalterliche Häuser am Grote Markt
Provinziales Regierungsgebäude
Belfried vom Grote Markt aus
Nur ein Katzensprung vom Grote Markt entfernt liegt der Burgplatz, nicht weniger sehenswert als der Grote Markt. Am Burgplatz fällt einem sofort das reich verzierte gotische Rathaus auf.

Gotisches Rathaus auf dem Burgplatz
Rechts neben dem gotischen Baudenkmal sahen wir die Basilika des Heiligen Bluts, eine mystische Doppelkirche. Unten befindet sich die romanische St.-Basiliuskirche. Eine Etage darüber liegt die neugotische Basilika, wo seit Menschengedenken die Reliquie des Heiligen Bluts aufbewahrt wird. Leider war auch diese Doppelkirche versperrt.

Basilika des Heiligen Bluts
Links vom Rathaus wird man fast geblendet von der Pracht der Renaissancefassade der Alten Zivilkanzlei.

Alte Zivilkanzlei
Weitere sehenswerte Gebäude aus verschiedenen Jahrhunderten runden das Gesamtbild des Platzes ab. Nur schwer kann man sich von diesem Platz losreißen, da nach jedem Schritt neue Blickwinkel und Ansichten entdeckt werden die einen inne halten lassen.

Blick über den Burgplatz
Neugierig geworden, was Brügge uns noch alles zu bieten hat, setzten wir schweren Herzens unseren Weg fort, indem wir unter der Zivilkanzlei hindurch gehend auf die Blinde Ezelstraat kamen. Diese bietet einen schönen Blick auf die kunstvoll gearbeitete Überwölbung zwischen dem Rathaus und der alten Zivilkanzlei. Außerdem kann man von hier aus einen Blick auf die älteste Brücke von Brügge, der Meebrug werfen.

Durchgang an der Alten Zivilkanzlei
Älteste Brücke von Brügge, die Meebrug
Schon standen wir am Vismarkt (Fischmarkt). Leider war dieser schon beendet und alles war schon wieder aufgeräumt. Von hier hielten wir uns rechts und kamen so auf den Huidenvettersplein, einem kleinen sehenswerten Platz mit zahlreichen Restaurants und Cafes.

Huidenvettersplein
Wir brauchten den Platz nur zu überqueren und schon waren wir am Rozenhoedkaai. Ein wunderschönes verträumtes und sehenswertes Fleckchen in Brügge. Von hier starteten auch Grachtenrundfahrten, aber ich konnte Anja nicht überreden eine Fahrt auf einem Ausflugsboot zu unternehmen.

Rozenhoedkaai
Viel Überredungskunst war dann nicht notwendig, als wir am nahe gelegenen „Casa Patata“ vorbei kamen, eine Portion Fritten zu kaufen. Hier muss man anstehen um an eine Tüte Fritten zu kommen. In der Fritten-Bude fällt mir auf, kein Gestank, obwohl keine Abzugshauben installiert sind und zu den Fritten werden eine Vielzahl von Soßen angeboten. Nach gut 10 Minuten anstehen kaufte ich für jeden eine mittlere Portion mit unterschiedlichen Soßen die wir im Freien verspeisten. Fazit: Wirklich eine der besten Fritten die wir je gegessen haben.

"Fritten-Pause"
Entlang des Dijver, vorbei am Europacollege gelangten wir zur Gruuthusestraat. Von dieser aus gingen wir in den Innenhof des Groeninge Museum.

Über die romantische Bonifaciusbrücke gelangten wir in den Stadtpark mit seinen malerischen Gebäuden um das Arentshuis.

Bonifaciusbrücke mit Arentshuis
Wieder waren es nur wenige Schritte bis zur nächsten Sehenswürdigkeit, der Liebfrauenkirche. Deren Turm war bei unserem Besuch leider eingerüstet und auch noch verhüllt.

Liebfrauenkirche
Aber, wider erwartend war die Kirche selbst geöffnet. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen und wir besahen uns das Innere der Kirche. In dieser befinden sich u.a. die Grabmäler von Maria von Burgund und Karl dem Kühnen, die aber nur gegen Eintritt zu besichtigen sind. Diese Besichtigung mussten wir wegen Zeitmangel streichen.

In der Liebfrauenkirche
Da es mittlerweile schon fast 15 Uhr war und wir den Zug, der um 15.38 Uhr in Brügge abfuhr, erreichen mussten, machten wir uns langsam auf den Rückweg zum Bahnhof. Wir hatten also es wieder einmal nicht geschafft, das ausgearbeitete Programm auch nur annähernd zu schaffen. Ich ließ es mir aber nicht nehmen, auf dem Weg zum Bahnhof, den ein oder anderen Blick auf sehenswertes zu erhaschen. Dazu gehörte auch ein kurzer Blick in den Innenhof der Brauerei „De Halve Maan“ (der halbe Mond) in dem der „Punk“ abging.

Im Brauereihof "De halve Maan"
Ebenso sehenswert waren noch der Wijngaardplein an dem eine Vielzahl von Pferdedroschken parkten und der Zugang zum Begijnhof.

Wijngaardplein
Zugang zum Begijnhof
Von hier aus ging es entlang des Minnewater in Richtung Bahnhof. Als ich hier noch einmal den Foto zücken wollte, machte mir Anja deutlich, dass wir jetzt wirklich keine Zeit mehr hätten und sie den Zug nicht versäumen will, was wirklich nicht gut gewesen wäre. So steigerten wir ein wenig das Tempo und erreichten den Bahnhofsvorplatz 15 Minuten vor Abfahrt des Zuges. Den richtigen Bahnsteig hatten wir gleich gefunden und unser Zug, der IC 1635, stand schon bereit. Alles wieder gut gegangen. 5 Minuten vor Abfahrt hatten wir es im Zug gemütlich gemacht.

Der Zeitplan bis zum Ablegen der Vision of the Seas in Zeebrügge um 18 Uhr hätte es möglich gemacht, dass wir den Zug um 16.38 Uhr auch nehmen hätten können, aber dann wären wir in Blankenberge gestanden, denn die letzte Abfahrt des Shuttlebusses in Blankenberge war für 16.30 Uhr angesetzt. So hat der Shuttlebusbetreiber nicht nur Wucherpreise für die Busfahrt verlangt sondern uns auch noch um 1 Stunde Aufenthalt in Brügge gebracht.

Dieses Mal war der Zug pünktlich und wir kamen um 15.50 Uhr in Blankenberge an. Da alle 15 Minuten laut Plan ein Bus gehen sollte, fassten wir den Entschluss, den Bus um 16.15 Uhr zu nehmen und vor der Abfahrt in Blankenberge noch einen Cappuccino im Bahnhofs-Cafe zu trinken. Wir fanden ein schönes Plätzchen im Freien und ließen uns noch einmal von der Sonne bescheinen, während wir unseren Cappuccino schlürften.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle kamen wir an der Kirche von Blankenberge vorbei. Kurz entschlossen schaute ich in die Kirche, zwei, drei Fotos und dann Anja gefolgt, die schon an die Bushaltestelle voraus gegangen war.

Kirche von Blankenberge
Kirche von Blankenberge Innenansicht
Nach 10 Minuten Wartezeit kam schließlich ein Shuttlebus, der uns dann wohlbehalten vor der Gangway zur Vision ausspuckte. Dies war ziemlich genau eine Stunde vor „All Aboard“.

Der einzige Vorteil dieser ungewollten frühzeitigen Rückkehr, wir konnten uns von den Strapazen des Tages ein wenig ausruhen, bevor wir uns für das Abendessen anzogen. Für den heutigen Abend war der Galaabend angekündigt und so zwängten wir unsere, Freizeitlook verwöhnte Körper, in Hemd, Krawatte und Sakko bzw. Abendkleid. Aber das gehört halt auch zu einer Kreuzfahrt. Da auch heute „Open Seating“ war, kam aber das eigentliche Galaabend-Feeling nicht auf. Uns störte das wenig. Wir ließen uns die Leckereien aus der Küche wie jeden Abend schmecken.

Anja am Galaabend auf der Vision of the Seas
Zwischen dem Essen und dem Beginn der Show war noch Zeit für den obligatorischen Espresso. Danach ging es auf den „Catwalk“ der Vision, um, nach dem Motto „Sehen und Gesehen werden“, auf diesem zu wandeln.

Jetzt aber genug, schnell vor der Show auf die Kabine, das neue Handtuchtier kurz bewundert und rein in die Wohlfühlklamotten!

Handtuchtier des Tages, ein Äffchen
Pünktlich zum Beginn der Show saßen wir im Theater Masquerade, in dem heute die Sänger und Tänzer der Vision of the Seas ein temperamentvolles Programm, das unter dem Motto „Boogie Wonderland“ stand, boten.

Theater Masquerade vor Beginn der Show
Den Abschluss des Abends bildete dann der Tagescocktail in der Viking Crown Lounge. Heute gab es im Angebot einen „Bahama Papa“. Das war genau der Geschmack, den Anja liebte. Aber nicht nur aus diesem Grund gab es noch einen Zweiten. So verrann die Zeit wie im Flug. Wieder einmal war es um Mitternacht, als wir uns auf den „Nachhauseweg“ begaben. Ein randvoll gepackter Tag neigte sich also dem Ende und immer wieder kam bei uns der Gedanke auf, was wir alles versäumt hätten, wären wir der Vision of the Seas nicht hinterher geflogen.



Nautical Cities - Cruise Ship Tickers

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